Schweizer Renaissance im Super-G

Cuche und Beltrametti auf dem Podest

publiziert: Freitag, 7. Dez 2001 / 12:44 Uhr / aktualisiert: Freitag, 7. Dez 2001 / 17:32 Uhr

Val d'Isère - Mit den Schweizer Speed-Spezialisten geht es aufwärts. Didier Cuche und Silvano Beltrametti sorgten im Super-G von Val d'Isère als Zweiter und Dritter hinter Stephan Eberharter (Ö) für die beste Weltcup-Bilanz seit März 1992 in Morioka (Jap).

Damals war Paul Accola Erster und Urs Kälin Zweiter geworden, was zugleich den letzten Schweizer Triumph in dieser Sparte darstellte. In den vergangenen acht Jahren hatte es gerade noch fünf Podestplätze in dieser Sorgendisziplin gegeben, einmal durch Steve Locher und viermal durch Didier Cuche.

Nun stand Cuche in Val d'Isère seinem ersten Weltcupsieg in dieser Disziplin so nahe wie noch nie. Lediglich vier Hundertstelsekunden war Stephan Eberharter (32) schneller. Bei der WM-Hauptprobe 2000 in St. Anton, wo Cuche ebenfalls Zweiter gewesen war, betrug der Rückstand 13 Hundertstel (auf Pepi Strobl). Der erste Podestplatz von Silvano Beltrametti war identisch mit seiner ersten Top-Ten-Klassierung. Bisher war er im Super-G über einen 11. Platz nicht hinausgekommen.

Mit dem Liechtensteiner Marco Büchel als 8., Didier Defago als 9. und Paul Accola als 11. kamen drei weitere Fahrer der deutsch- liechtensteinischen Trainingsmeinschaft ins erste Dutzend, schön verteilt auf die Speed- und Kombi-Gruppen von Fritz Züger und Osi Inglin. Auch das ist eine Bilanz mit Raritätswert.

Beltrametti: «Bestes Doping für die Abfahrt»

«Das ist das beste Doping für die Abfahrt vom Samstag», freute sich Silvano Beltrametti über den zweiten Podestplatz seiner Ski- Karriere (nach dem 2. Rang in der Abfahrt von Lake Louise im letzten Winter), «denn in der Abfahrt fühle ich mich eigentlich stärker als im Super-G.» Er taste sich lieber an einer Strecke heran, anstatt wie im Super-G nach einer einzigen Besichtigung grad loszufahren.

«Deshalb», so Beltrametti, «habe ich die Piste unterschätzt: Sie war viel schwieriger, als ich angenommen habe. Ich musste mich an verschiedenen Stellen aufrichten, obwohl ich glaubte, in der Hocke fahren zu können.» Er hätte unbewusst genau das Gegenteil gemacht von dem, was ihm die Trainer geraten hatten, und fuhr aggressiv statt geduldig -- der typische Vollblutrennfahrer. Nach diesem hervorragenden Resultat brauche er jetzt vor der Abfahrt nicht mehr nervös zu sein, «dafür», so Beltrametti, «werden jetzt vielleicht andere nervös...»

Bei Didier Cuche hielt sich die Freude über seinen fünften Super- G-Podestplatz und die Enttäuschung über den knapp verpassten Sieg die Waage. Bei der letzten Zwischenzeit lag er noch acht Hunderstel vor Eberharter. Er sei mit einer «Wut im Bauch» gestartet, weil viele aus seinem Umfeld -- er meine damit nicht nur Journalisten -- mehr über seine mittelmässigen Abfahrtsresultate als über seine Qualitäten als Super-G-Fahrer gesprochen hätten. «Negative Faktoren können einem zwar aufreizen, aber sie kratzen auch am Selbstvertrauen, und das ist das wichtigste im Skisport.» Immerhin sei er so gut wie noch nie in eine Saison gestartet, was die Folge seiner verbesserten Kondition sei: «Ich bin jetzt schon vom ersten Rennen an bereit, volles Risiko zu nehmen. Sonst war das meist erst nach einem Drittel der Saison der Fall.»

Eberharter-Sieg am Maier-Geburtstag

Einer der ersten Gratulanten von Stephan Eberharter, der seinen siebenten Weltcupsieg (und den zweiten im Super-G) feierte, war dessen Erzrivale Hermann Maier, der ihn von Obertauern aus anrief. Eberharter gab die Blumen zurück und gratulierte Hermann zu dessen 29. Geburtstag. «Aber», fügte er an, «meinen Sieg widme ich ihm nicht...» Verständlich, denn Eberharter gilt als das 'Maier-Opfer' schlechthin.

Schon elf Mal war Eberharter hinter dem «Herminator» Zweiter geworden. Bei kaum einem ist das (Miss-)verhältnis zwischen Siegen und 2. Plätzen ausgeprägter. Es lautet 7:15. Auch weitere Maier- Vergleiche wollte sich der designierte Maier-Ersatzmann nicht einlassen. «Von den Medien wird auf meinem Rücken ein Krieg Maier- Eberharter inszeniert. Dazu sage ich nichts mehr. Aus. Pause.»

(kil/sda)

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