Ende Skisport für Tamara Müller

"Ich stieg voll motiviert in diese Saison", erklärte die bedauernswerte Sportlerin. "Ich machte bereits im Winter einen harten Aufbau und erlebte auch schon gute Trainingstage auf Ski. Aber während der Rekonvaleszenz hatte ich 10 kg abgenommen. Und wenn ich im Konditionstraining beim Aufbau von Roh- und Schnellkraft das wettmachen wollte, hatte ich anderntags Schmerzen in den Knie." Immer wieder habe sie Schmerzmittel und Tabletten nehmen müssen. Da sagte sie sich: "Das kanns nicht sein. Ich möchte ja auch später noch Sport betreiben können."

Tamara Müller zählte zu den Allrounderinnen. Kometenhaft stieg sie 1999 -- als 22. im ersten Slalom in St. Anton mit Startnummer 67 -- in den Weltcup ein. Später wechselte die zierliche Athletin in die Speed-Disziplinen, wurde 2002 Schweizer Meisterin im Super-G und schaffte in der Saison 2002/03 im Weltcup den Durchbruch. In Lake Louise verblüffte sie mit einem 7. Rang mit der Startnummer 34. Wenig später doppelte sie im Super-G von Cortina mit einem 4. Rang nach.

Zwei Tage später ereilte sie das Schicksal. Bei einem Sturz auf der selben Tofana-Piste, auf der sie Vierte geworden war, brach sie sich das Schlüsselbein und riss sich eine Sehne an der Schulter. Die WM-Saison 2003 war zu Ende. Beim Comeback im darauffolgenden Winter stürzte sie auf der "Tofana" erneut. Die niederschmetternde Diagnose lautete Kreuzbandriss, Wadenbeinbruch und Innenbandriss rechts sowie Kreuzbandriss und Riss aller drei Aussenbänder links. Es sollte für die nunmehr 27-jährige Sportlerin das letzte Rennen sein.

(fest/Si)