Ski alpin

Hirschers Happy-End in Schladming - zweites WM-Gold für Österreich

publiziert: Sonntag, 17. Feb 2013 / 17:02 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 17. Feb 2013 / 19:21 Uhr
Marcel Hirscher kämpfte und holte sich den Titel.
Marcel Hirscher kämpfte und holte sich den Titel.

Der abschliessende Slalom wurde wie erwartet zum hochstehenden Duell zwischen Marcel Hirscher und Felix Neureuther- mit dem besseren Ende für den Österreicher. Den Schweizern kam nur eine Statistenrolle zu.

Letzter WM-Tag in Schladming, 40'000 Zuschauer nahe der Ekstase, in Führung mit Neureuther ein «Piefke» (Deutscher) und einzig noch Hirscher, der stärkste Slalom-Fahrer des Winters, noch oben am Start. Wäre das Drehbuch des abschliessenden WM-Rennens in Schladming von einem Hollywood-Regisseur geschrieben worden, es hätte kaum spannender ausfallen können.

Und Marcel Hirscher, der fast von der ganzen Gastgeber-Nation als «Heilsbringer» angesehene österreichische Superstar, bescherte seinen Landsleuten das so erhoffte Happy-End mit dem ersten Einzel-Gold dieser Titelkämpfe. Für den 23-Jährigen aus Salzburg war es nach dem Titel im Team-Wettkampf und Silber im Riesenslalom die dritte WM-Medaille in Schladming.

Vor dem finalen Lauf hatte mit zehn Fahrern, die innerhalb einer Sekunde klassiert waren, Hochspannung geherrscht. Als nur noch das Top-Trio auf den Start wartete, lag André Myhrer vor Ivica Kostelic in Führung. Dann kam Mario Matt und übernahm die Spitze. Damit war klar, dass der Weltmeister von 2001 und 2007 erneut eine Medaille gewinnen würde - als mit 33 Jahren und 316 Tagen mit Abstand ältester Slalom-Fahrer der WM-Geschichte. Doch Matts Marke wurde umgehend von Neureuther unterboten, womit es für kurze Zeit ganz still wurde im Zielstadion.

Dann startete Hirscher, für den nach seiner neuerlichen Traum-Saison an der Heim-WM nur der Sieg zählen konnte. Um dem riesigen Druck standzuhalten, griff der Österreicher zu einem Trick. «Ich habe mir immer und immer wieder eingeredet, dass es nur ein Spiel ist und es im Leben doch viel wichtigere Dinge gibt. Nur so konnte ich cool bleiben», sagte Hirscher. Mehr dazu, was im Kopf des Gesamtweltcupsiegers vorgeht, verriet auch Papa Ferdinand Hirscher, der immer auf der Piste anzutreffen ist und auch unzählige Stunden im Ski-Keller verbringt: «Marcel denkt oben am Start nicht an den möglichen Sieg oder Titel, sondern nur an die von den Trainern erhaltenen Informationen über den Kurs.»

0,42 Sekunden Vorsprung zugunsten von Hirscher, so lautete letztlich das Verdikt im «Freundschafts-Duell» mit Kumpel Felix Neureuther. Der 28-jährige Bayer freute sich vorbehaltlos über seine erste Einzel-Medaille und die erste Auszeichnung des deutschen Männer-Teams seit 2001. «Ich gratuliere Marcel herzlich. Er hat geschaut, dass nicht ein 'Piefke' in Österreich Weltmeister wird», so Neureuther. «Doch ich bin auch überglücklich. Ich habe versucht, das runterzubringen, was ich drauf habe und nicht die Fehler zu machen wie bei früheren Grossanlässen.»

Keine Chance auf die erfolgreiche Titelverteidigung besass Jean-Baptiste Grange. Der Franzose klassierte sich nur im 12. Rang. Der Amerikaner Ted Ligety, mit drei Goldmedaillen der WM-Star von Schladming, schied im Slalom ebenso im ersten Durchgang aus wie Olympiasieger Giuliano Razzoli aus Italien.

Vogel auf Platz 17

Die Erwartungen an die Schweizer Spezialisten im Stangenwald waren im Vorfeld bescheiden gewesen. Als Bester des Swiss-Ski-Quartetts klassierte sich Markus Vogel im 17. Rang. Der Nidwaldner verlor 3,03 Sekunden auf Sieger Hirscher, davon 2,59 Sekunden alleine im ersten Lauf. «Viel zu verhalten bin ich gefahren. Im zweiten Lauf habe ich mehr Gas gegeben, es reichte aber dennoch nicht mehr in die ersten fünfzehn», ärgerte sich Vogel.

Der Beckenrieder zeigte sich auch «wehmütig» darüber, die packende Entscheidung um WM-Gold und die unglaubliche Atmosphäre im Schladminger Zielstadion nur als Zuschauer aus der ersten Reihe erlebt zu haben. «Wie Marcel das runtergebracht hat, ist einfach super. Für mich sind klar die besten drei auf dem Podest», sagte Vogel und fügte an: «Gerne hätte natürlich auch ich selber ein besseres Resultat erreicht.»

Ginis Schritt nach vorne

Auch Marc Gini tat sich vor allem am Morgen schwer (25.). Im zweiten Durchgang war er hingegen nur zwei Hundertstel langsamer als Hirscher. Damit vermochte sich der Bündner noch um acht Positionen zu verbessern. «Im ersten Lauf kam ich nicht auf Touren, mir fehlte der Speed. Im zweiten erwischte ich vor allem den Steilhang ganz gut», so Gini, der von einem «Schritt nach vorne» sprach. Dieses Rennen, das wohl beste in diesem Winter, gebe ihm Hoffnung für den Rest der Saison. «Nun muss ich aber auch langsam aber sicher wieder den Killer-Instinkt von früher finden, so dass ich auch wieder mit den Jungs an der Spitze mithalten kann.»

 Das Debütanten-Duo enttäuschte. Reto Schmidiger kam am Morgen schon bald nach dem Start ein Stock abhanden. Der Nidwaldner verpasste danach mit über fünf Sekunden Rückstand die angestrebte Klassierung in den Top 30 und eine gute Startnummer fürs Finale. Am Ende resultierte für Schmidiger der 28. Rang. Der Walliser Ramon Zenhäusern fädelte im ersten Lauf im unteren Streckenteil mit bereits grossem Rückstand ein.

Resultate:
Schladming (Ö). WM-Slalom der Männer: 1. Marcel Hirscher (Ö) 1:51,03. 2. Felix Neureuther (De) 0,42 zurück. 3. Mario Matt (Ö) 0,65. 4. André Myhrer (Sd) 1,05. 5. Ivica Kostelic (Kro) 1,12. 6. Alexis Pinturault (Fr) 1,24. 7. Fritz Dopfer (De) 1,49. 8. Jens Byggmark (Sd) 1,82. 9. Mattias Hargin (Sd) 1,93. 10. Mitja Valencic (Sln) 2,17. 17. Markus Vogel (Sz) 3,03. 18. Marc Gini (Sz) 3,11. 28. Reto Schmidiger (Sz) 7,88. - Ausgeschieden: Ramon Zenhäusern (Sz).

 usern (Sz).

(fest/Si)

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