Ski alpin

Ligetys neuerliche Machtdemonstration

publiziert: Sonntag, 2. Dez 2012 / 18:45 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 2. Dez 2012 / 22:00 Uhr
Ted Ligety auf der Piste.
Ted Ligety auf der Piste.

Ted Ligety thront im Riesenslalom derzeit über allen. Der Amerikaner hat in Beaver Creek (USA) auch das zweite Rennen der Saison in seiner Spezial-Disziplin hochüberlegen gewonnen. Die Schweizer haben eine weitere Niederlage historischen Ausmasses zu verarbeiten.

Das Tief im Schweizer Lager erfasste nach den Enttäuschungen in den Speed-Wettbewerben auch den Riesenslalom. Von acht Startern schaffte Carlo Janka als einziger den Sprung ins Finale der besten 30 - eine himmeltraurige Bilanz. Und auch dem Bündner, der sich dieser Tage im Riesenslalom auf besserem Weg als in der Abfahrt und im Super-G gewähnt hatte, liefs alles andere als zufriedenstellend. Der Olympiasieger musste sich mit Rang 24 bescheiden. Die grösste Ernüchterung für Swiss-Ski seit fast neun Jahren war Tatsache. Damals, Ende Februar 2004, hatte Didier Défago in Kranjska Gora (Sln) als alleiniger Schweizer Finalist Platz 25 belegt.

Weiter Nachholbedarf

"Ein paar Schwünge gings recht gut. Dann hats wieder gerattert unter den Ski", fasste Janka seine Fahrt im zweiten Durchgang zusammen. Im ersten Lauf hatte sich dagegen deutlich offenbart, dass der Bündner in der Materialabstimmung die optimale Lösung noch nicht gefunden hat. "Auf einer bereits gezeichneten Piste läufts noch nicht so, wie ich das gerne hätte." Seine erste Fahrt hatte Janka mit der Nummer 21 absolviert.

Didier Défago, im vergangenen Winter der konstanteste Fahrer von Swiss-Ski in der Basisdisziplin und vor einem guten Monat in Sölden mit Rang 5 verheissungsvoll in den WM-Winter gestartet, verpasste schon kurz nach dem Start ein Tor. "Ich bin zu direkt gefahren", berichtete der Walliser. "Zudem habe ich an einem kleinen Stein wohl den einen Ski beschädigt." Zu den Ausgeschiedenen zählten auch Sandro Viletta sowie die Nachwuchskräfte Thomas Tumler und Christian Spescha. Marc Berthod (38.) sowie Manuel Pleisch (39.) und Gino Caviezel (41.), zwei weitere Vertreter des B-Kaders, scheiterten mit Rückständen von über vier Sekunden deutlich.

(K)ein Duell mit Hirscher

Ligety war nach seinem Triumph mit der in der Neuzeit des Skirennsports nicht mehr für möglich gehaltenen Marge von 2,75 Sekunden in Sölden abermals eine Klasse für sich und nutzte den Auftritt vor Heim-Publikum zu einer neuerlichen Machtdemonstration. Marcel Hirscher kam dem Weltmeister zeitmässig zwar am nächsten. Ein wirkliches Duell, wie es die derzeit besten zwei Fahrer in dieser Sparte schon so oft ausgefochten haben, wars an diesem Sonntag aber nicht. In der Schlussabrechnung hatte der Amerikaner bei seinem 13. Sieg in einem Weltcup-Riesenslalom und dem dritten in Beaver Creek nach 2010 und 2011 mit 1,76 Sekunden Vorsprung die Nase vorn. Ligety hatte seinen Konkurrenten schon im ersten Durchgang jegliche Hoffnung geraubt. Mit der Startnummer 1 legte er eine Zeit vor, an die einzig Hirscher mit 78 Hundertsteln Rückstand einigermassen herankam. Alle anderen lagen schon 1,1 Sekunden und mehr zurück.

Hirschers Fokussierung

Ausgerechnet Ligety, der vor einem Jahr am lautesten Kritik an den neuen, längeren und weniger taillierten Ski-Modellen geübt hat, scheint die Aufgaben bei der Materialabstimmung am besten gelöst zu haben. Hirscher seinerseits macht bei sich noch Steigerungspotenzial aus. "Ich bin auf einem guten Weg, habe aber noch Luft nach oben", sagte der Weltcup-Gesamtsieger des letzten Winters. Er beabsichtigt zudem, seinen Fokus wieder vermehrt auf seine Kern-Disziplinen Riesenslalom und Slalom legen. Das "Projekt Super-G", für das er in der Vorbereitung acht Trainingstage investiert und dafür die Anzahl Fahrten im Slalom zurückgestuft hat, ist zumindest vorübergehend auf Eis gelegt. Nach Rang 32 am Samstag auf der "Birds of Prey" wird der Salzburger auf jeden Fall auf den Start im Super-G im Val Gardena verzichten.

Als Drittklassierter schaffte David Simoncelli erstmals seit fast drei Jahren und Platz 2 beim Saisonfinale in Garmisch wieder den Sprung aufs Podium und sorgte so für einen gelungenen Abschluss eines aus Sicht der Italiener so erfolgreich verlaufenen verlängerten Wochenendes in Beaver Creek.

Resultate:
Beaver Creek (USA). Weltcup-Riesenslalom der Männer. Schlussklassement: 1. Ted Ligety (USA) 2:25,59. 2. Marcel Hirscher (Ö) 1,76 zurück. 3. Davide Simoncelli (It) 2,07. 4. Manfred Mölgg (It) 2,56. 5. Alexis Pinturault (Fr) 2,60. 6. Aksel Lund Svindal (No) 2,75. 7. Fritz Dopfer (De) und Kjetil Jansrud (No) je 3,09. 9. Massimiliano Blardone (It) 3,28. 10. Christoph Nösig (Ö) 3,31.

11. Cyprien Richard (Fr) 3,48. 12. Hannes Reichelt (Ö) 3,60. 13. Ivica Kostelic (Kro) und Stefan Luitz (De) je 3,65. 15. Marcus Sandell (Fi) 3,68. 16. Matthias Mayer (Ö) 3,86. 17. Felix Neureuther (De) und Marcel Mathis (Ö) je 3,88. 19. Philipp Schörghofer (Ö) 3,98. 20. Gauthier De Tessières (Fr) 4,02. Ferner: 24. Carlo Janka (Sz) 4,67. 30. Benjamin Raich (Ö) 6,68. - 30 Finalisten gestartet und klassiert.

Ausgeschieden im 1. Lauf u.a.: Didier Défago (Sz), Thomas Fanara (Fr), Matteo Marsaglia (It), Florian Scheiber (Ö), Stephan Görgl (Ö), Christian Spescha (Sz), Luca De Aliprandini (It), Matts Olsson (Sd), André Myhrer (Sd), Thomas Mermillod Blondin (Fr), Sandro Viletta (Sz), Thomas Tumler (Sz).

 

(fest/Si)

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