Ski Alpin: Cuche Fünfter, Hoffmann Zehnter

publiziert: Sonntag, 7. Dez 2003 / 22:28 Uhr

Bjarne Solbakken hat zum Abschluss der Nordamerika-Tournee überraschend den Super-G in Beaver Creek (USA) gewonnen und damit Hermann Maier den Geburtstag verdorben. Didier Cuche als Fünfter und Ambrosi Hoffmann als Zehnter zeigten Aufwärtstendenz.

Die Klassierung von Didier Cuche ist ein Schritt in die richtige Richtung. (Bild: Archiv)
Die Klassierung von Didier Cuche ist ein Schritt in die richtige Richtung. (Bild: Archiv)
Die Schweizer Speed-Fahrer sind zwar nach wie vor deutlich von dem entfernt, was sie zu leisten imstande wären. Im Super-G im vergangenen Winter mit zwei Siegen und zwei weiteren Podesträngen im Allgemeinen und auf der "Bird of Prey" mit dem Sieg von Cuche und den Rängen 4, 5 und 10 von Didier Défago, Hoffmann und Tobias Grünenfelder im Speziellen hatten die Mannen von Cheftrainer Karl ihre Fähigkeiten aufgezeigt. Trotzdem: Ein Schritt in die richtige Richtung waren die Klassierungen von Cuche, Hoffmann, Tobias Grünenfelder (15.) und Didier Défago (18.) allemal. Wieder auf einem Bein Cuche, der das bislang beste Resultat des Schweizer Männer-Teams in diesem Winter ablieferte, zeigte sich wohl erleichtert, nach den zuletzt ernüchternden Ergebnissen wieder "bei den Leuten" zu sein. Er wusste den Wert seines Abschneidens indes richtig einzuschätzen. "Auf einem Bein stehe ich wieder. Die richtige Lösung habe ich aber noch nicht gefunden", gestand der Neuenburger. "Trotzdem bin ich erleichtert, mit einem solchen Resultat nach Hause reisen zu können. Das gibt mir für die nächsten Rennen viel Mumm." Das Schweizer Team war am Vortag des Super-G spontan einen neuen Weg gegangen. Die Fahrer zogen sich nach dem Nachtessen nicht wie gewohnt in ihre Zimmer zurück, sondern liessen den Abend mit einer "lockeren und lustigen Runde" ausklingen. Wie Cuche liess sich auch Hoffmann von der munteren Stimmung anstecken. "Das hat mir immens geholfen", erzählte der Davoser, "denn nach der zweiten Abfahrt war mir alles völlig egal gewesen." Einen Wermutstropfen gabs aus Schweizer Sicht dennoch. Franco Cavegn stürzte und verletzte sich dabei am rechten Knie. Über die Schwere der Verletzung werden Untersuchungen Aufschluss geben. Phänomenaler Aufstieg Der erste Weltcup-Sieg war für Bjarne Solbakken die vorläufige Krönung seines phänomenalen Aufstiegs in diesem Winter. Nachdem er in der Abfahrt in Lake Louise mit der Startnummer 48 auf Platz 12 vorgefahren war, schaffte er in der ersten Abfahrt in Beaver Creek mit Rang 2 erstmals den Sprung aufs Podest. In Lake Louise hatte er als Siebter auch seine Fähigkeiten im Super-G aufgezeigt. Dem bereits 26-jährigen Solbakken war der Durchbruch schon viel früher zugemutet worden; schon vor sechs, sieben Jahren war er als Nachfolger von Aamodt und Kjus gehandelt worden, er stand sich mit seiner nicht immer optimalen Einstellung zum Sport aber oft selber im Weg. Im vergangenen Winter war er zudem durch eine Virus- Infektion zurückgeworfen worden; zwei Wochen war er zum Nichtstun verurteilt, mit dem Skifahren musste er einen Monat aussetzen. "Der zweite Platz am Freitag hat mir zusätzliche Motivation gegeben. Dass es aber gleich zum Sieg reicht, hätte ich dann doch nicht erwartet. Vor Hermann Maier zu gewinnen macht diesen Sieg noch spezieller, vor allem auf dieser Piste", sagte Solbakken, der seinem Verband ein kleines Jubiläum bescherte. Er sicherte Norwegen den zehnten Super-G-Sieg im Weltcup, den ersten seit fast acht Jahren. Letzter Gewinner aus dem Land der Elche war Aamodt im März 1996 in Kvitfjell gewesen. Perfektes Wochenende abgerundet Maier nahm die "Niederlage" an seinem 31. Geburtstag gelassen. Er attestierte sich trotz des verpassten Sieges eine Superleistung. "Der zweite Rang rundet mein perfektes Wochenende hier in Beaver Creek ab. Die Bedingungen waren sehr, sehr schwierig, die Sicht wurde immer schlechter." In der Tat hatten die früh ins Rennen gegangenen Fahrer, zu denen auch Solbakken (Nummer 9) zählte, eher bessere Verhältnisse vorgefunden. Als die nach Weltrangliste besten Super-G-Fahrer starteten, schneite es bedeutend mehr. Das wertet Didier Cuches Leistung zusätzlich auf; der Romand hatte die Prüfung mit der Startnummer 27 und damit unmittelbar vor Hermann Maier in Angriff genommen.

Resultate

Schlussklassement: 1. Bjarne Solbakken (No) 1:13,05. 2. Hermann Maier (Ö) 0,39 zurück. 3. Hans Knauss (Ö) 0,45. 4. Peter Fill (It) 0,53. 5. Didier Cuche (Sz) 0,68. 6. Lasse Kjus (No) 0,71. 7. Andreas Schifferer (Ö) 0,80. 8. Patrik Järbyn (Sd) 0,90. 9. Christoph Gruber (Ö) 0,99. 10. Ambrosi Hoffmann (Sz) 1,01. 11. Benjamin Raich (Ö) 1,11. 12. Daron Rahlves (USA) 1,12. 13. Jakub Fiala (USA) 1,18. 14. Marco Büchel (Lie) 1,25. 15. Tobias Grünenfelder (Sz) und Josef Strobl (Ö) 1,28.

17. Erik Guay (Ka) 1,43. 18. Didier Défago (Sz) 1,51. 19. Stephan Eberharter (Ö) 1,57. 20. Aksel Lund Svindal (No) 1,60. 21. Bruno Kernen (Sz) 1,82. 22. Alessandro Fattori (It) 2,20. 23. Paul Accola (Sz) und Stephan Görgl (Ö) 2,45. 25. Stefan Stankalla (De) 2,51. 26. Scott Macartney (USA) 2,81. 27. Michael Gufler (It) 2,86. 28. Aj Bear (Au) 2,95. 29. Kurt Sulzenbacher (It) 3,07. 30. Roland Fischnaller (It) 3,08.

Ferner 33. Daniel Züger 3,25. -- 60 Fahrer gestartet, 43 klassiert; ausgeschieden u.a.: Franco Cavegn, Konrad Hari (beide Sz), Michael Walchhofer, Hannes Trinkl, Johann Grugger (alle Ö) und Bode Miller (USA).

Technische Daten: Piste Birds of Prey, 611 m HD, 1920 m. -- Kurssetzer A. Ghidoni (It), 35 Tore.

Weltcup-Stand

Super-G (nach 2 Rennen): 1. Hermann Maier (Ö) 180. 2. Bjarne Solbakken (No) 136. 3. Lasse Kjus (No) 85. 4. Michael Walchhofer (Ö) 80. 5. Benjamin Raich (Ö) 74. 6. Stephan Eberharter (Ö) und Peter Fill (It) 72. 8. Hans Knauss (Ö) 67. 9. Patrik Järbyn (Sd) 64. 10. Erik Guay (Ka) 54. 11. Daron Rahlves (USA) 48. 12. Marco Büchel (Lie) 47. 13. Didier Cuche (Sz) 45. 14. Christoph Gruber (Ö) 42. 15. Aksel Lund Svindal (No) 37.

Ferner 18. Ambrosi Hoffmann 27. 19. Paul Accola 23. 22. Bruno Kernen 19. 23. Tobias Grünenfelder 16. 26. Didier Défago 13. 34. Konrad Hari 6.

Gesamtwertung (nach 8 Rennen): 1. Hermann Maier (Ö) 405. 2. Michael Walchhofer (Ö) 294. 3. Hans Knauss (Ö) 288. 4. Andreas Schifferer (Ö) 275. 5. Bjarne Solbakken (No) 273. 6. Stephan Eberharter (Ö) 215. 7. Bode Miller (USA) 213. 8. Daron Rahlves (USA) 211. 9. Lasse Kjus (No) 205. 10. Benjamin Raich (Ö) 198. 11. Kalle Palander (Fi) 169. 12. Manfred Pranger (Ö) 140. 13. Erik Guay (Ka) 135. 14. Frédéric Covili (Fr) 130. 15. Patrik Järbyn (Sd) 128. <ü> Ferner 20. Ambrosi Hoffmann 92. 27. Silvan Zurbriggen 76. 28. Franco Cavegn und Didier Cuche 74. 39. Didier Défago 55. 41. Tobias Grünenfelder und Bruno Kernen 52. 54. Paul Accola 23. 57. Rolf von Weissenfluh 21. 70. Marco Casanova 12. 85. Urs Imboden 7. 86. Konrad Hari 6.

Nationenwertung: 1. Österreich 3536 (Männer 2494+Frauen 1042). 2. Schweiz 1034 (544+490). 3. Frankreich 997 (496+501). 4. Italien 950 (562+388). 5. USA 919 (558+361). 6. Norwegen 721 (659+62). 7. Schweden 697 (280+417). 8. Deutschland 578 (35+543). 9. Kanada 306 (164+142). 10. Finnland 270 (180+90). 11. Slowenien 105 (53+52). 12. Spanien 96 (0+96). 13. Liechtenstein 83 (83+0). 14. Kroatien 65 (45+20). 15. England 48 (0+48). 16. Tschechien 47 (0+47). 17. Japan 22 (22+0). 18. Slowakei 18 (0+18). 19. Australien 10 (10+0).

(von David Bernold, Beaver Creek/Si)

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