Ski alpin/WM03: Kombi-Gold für Miller

publiziert: Donnerstag, 6. Feb 2003 / 18:26 Uhr

(Si) In der spannendsten und knappsten WM-Kombination aller Zeiten schnappte Bode Miller den beiden Norwegern Lasse Kjus und Kjetil André Aamodt den Titel weg. Silvan Zurbriggen (5.) kokettierte mit einer Medaille und verpasste Gold nur um 56/100.

Bode Miller posiert mit der Gold- und Silbermedaille für die Fotografen.
Bode Miller posiert mit der Gold- und Silbermedaille für die Fotografen.
Nach drei zweiten Rängen an den Olympischen Spielen in Salt Lake City sowie am Sonntag im WM-Super-G errang Bode Miller seinen ersten Titel. Trotz einer missglückten Abfahrt, in der er nur 17. wurde und 2,95 Sekunden auf den überraschenden Abfahrtssieger Lasse Kjus verlor, preschte der Amerikaner mit zwei starken Slalom-Läufen an die Spitze vor und übertraf Kjus um 0,07 und Aamodt (3. in der Abfahrt) um 0,13 Sekunden.

Starkes Lebenszeichen des Nachwuchses

Selbst Pierrick Bourgeat als Vierter verlor nur 18 Hundertstel und Zurbriggen 56 Hundertstel -- eine so enge Entscheidung auf so hohem Niveau hat es an einer WM noch nie gegeben. Mitten in diesem hochklassigen Feld der Top-Allrounder mixte der 21-jährige Walliser mit, als ob er schon seit Jahr und Tag mit diesen Cracks um die Wette fahren würde. "Deshalb", so Zurbriggen, "freue ich mich über meinen 5. Platz und denke nicht an eine verpasste Medaille."

Mit Marc Berthod, dem 19-jährigen WM-Schnupperlehrling, wuchs ein anderer Nachwuchsmann über sich hinaus. Als 20. der Abfahrt stiess er mit einem phantastischen ersten Slalom-Lauf auf den 10. Platz vor, verpasste dann aber ein Tor, stieg zurück und verlor rund Sekunden. "Ich wollte einfach nochmals das Maximum geben", meinte der Sohn des WM-Rennleiters Martin Berthod.

Dieses starke Lebenszeichen des Swiss-Ski-Nachwuchses beflügelte die beiden Abfahrer Didier Défago und Bruno Kernen, die nach respektablen Slalom-Vorstellungen die Plätze 7 und 14 belegten. "Ich bin im Slalom sogar besser gefahren als in der Abfahrt", bemerkte Défago, der in der Abfahrt (7.) über zwei Sekunden verloren hatte.

Ex-Trainer Huber wollte Zurbriggen Abfahrt verbieten

Silvan Zurbriggen, der seit seinem 2. Platz an der Junioren-WM vor zwei Jahren keine Abfahrt mehr bestritten hat, gilt als Hoffnung für die Zukunft und bestätigte sich nun sogar als Versprechen für die Gegenwart. Die Basis für seinen Exploit legte er in der Abfahrt, in der er sich als Achter (mit bester Zwischenzeit nach dem Gleiter-Abschnitt) mitten unter den Spezialisten klassierte. Auf Kjus verlor er 2,31 Sekunden, auf Aamodt lediglich neun Hundertstel und auf den Spezialisten Kernen sogar nur eine halbe Sekunde.

Dabei wollte Slalomtrainer Huber, der seit dem Eklat von Wengen nur noch Ex-Trainer ist, Zurbriggen gar nicht auf die Abfahrt lassen. Cheftrainer Karl Frehsner setzte sich durch und machte den Weg frei für den zweiten Schweizer WM-Exploit nach Ambrosi Hoffmann (4.). Zurbriggen wird nun wie Berthod Anfang nächste Woche zwei Europacuprennen fahren und dann für den Slalom nach St. Moritz zurückkehren, in dem ihm ebenfalls einiges zuzutrauen ist. Im Europacup wird Berthod gegen Marc Gini und Daniel Albrecht, zwei weitere 19-jährige "Abruf"-Kandiaten, um den dritten und vierten Startplatz buhlen.

Bode Miller - flankiert von Superstars

Bode Miller, selbst auf dem Weg zu einem Superstar, genoss den ersten Titel und freute sich, zusammen mit "den besten Skifahrern der letzten zehn Jahre" (so Miller) auf dem Podest stehen zu dürfen: "In der Abfahrt durfte ich neben Eberharter und Maier stehen, jetzt neben Aamodt und Kjus -- ob ich da Erster, Zweiter oder Dritter bin, spielt keine grosse Rolle. Doch ist es natürlich schön, auf der ´richtigen Seite´ der paar Hundertstel zu stehen.

Aamodt und Kjus trauerten den verpassten Hundertstel nicht nach. Beide holten ihre elfte WM-Medaille und schlossen damit in der "ewigen Bilanz" zu Marc Girardelli auf. Während von Aamodt, dem Weltmeister von 1997, 1999 und 2001, ein solches Ergebnis erwartet worden war, bildete die Silbermedaille von Kjus (und vor allem die grossartige Abfahrt mit über einer Sekunde Vorprung) eine gewaltige Überraschung. "Auch für mich", bekannte Kjus", "in Wengen hatte ich ja noch rund zehn Sekunden auf Kjetil verloren." Sein Geheimnis: Er hat wieder seine alten Schuhe hervorgekramt und ist damit auf Anhieb gleich um Sekunden schneller geworden.

(Richard Hegglin/sda)

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