Ski alpin: Weltcup-Riesenslalom Frauen Val d´Isère

publiziert: Donnerstag, 12. Dez 2002 / 18:57 Uhr

(Si) Sonja Nef nähert sich nach einem durchzogenen Saisonstart ihrer Bestform. Im Riesenslalom von Val d´Isère errang die Weltmeisterin ihren ersten Podestplatz, geschlagen nur von der Italienerin Karen Putzer.

Sonja Nef zeigte als einzige Schweizerin eine Topleistung.
Sonja Nef zeigte als einzige Schweizerin eine Topleistung.
Sonja Nef überdeckte die schwache Bilanz des Schweizer Teams, von dem nur noch Fränzi Aufdenblatten (15.) Punkte holte. Corinne Rey-Bellet schied wie schon beim Saisonauftakt in Sölden aus, Lilian Kummer produzierte bereits den dritten Nuller -- ihre fast traditionelle Negativ-Serie im November und Dezember. Im letzten Winter beendete sie eine solche in Lienz abrupt mit ihrem ersten Weltcuperfolg. Alle anderen Fahrerinnen verpassten den zweiten Lauf zum Teil klar.

"Das war sehr schlecht", bekannte unumwunden Cheftrainer Angelo Maina, der am Tag zuvor ein ausgeglichenes Teamergebnis noch als wichtigstes Ziel genannt hatte. "Es herrschten zwar schwierige Schneeverhältnisse", meinte Maina, "aber diese waren ja für alle Fahrerinnen gleich."

Nef wieder im "roten Trikot"

Für Sonja Nef, die sich sonst im Riesenslalom weitgehend nur an Siegen orientiert, stellte für einmal auch ein 2. Platz eine ziemliche Genugtuung dar. "Das war wichtig für mich, sowohl für die Psyche als auch das Vertrauen ins Material", sagte Nef, "und überdies freut mich, dass ich das ´rote Trikot´ wieder habe." Obwohl die Appenzellerin bisher nur einen 6., einen 5. und nun einen 2. Platz erreichte, ist sie bereits wieder Leaderin der Weltcup-Zwischenwertung im Riesenslalom.

Schon dreimal lag Sonja Nef in dieser Saison nach dem ersten Lauf auf einem Podestrang, fiel aber stets zurück. Diesmal verteidigte sie ihren 2. Platz und "konnte sogar noch", so Nef, "im zweiten Lauf den Rückstand auf Karen Putzer stark reduzieren." Vom gewaltigen Vorsprung von 0,74 Sekunden blieben der Italienerin nur noch 36 Hundertstel.

Trainer Brunner: "Der Pfeil zeigt nach oben"

Ihre durchschnittliche Form und die bisherigen Probleme sind für Trainer Sepp Brunner erklärbar: "Bezüglich Training auf Schnee waren wir im Rückstand, zum Teil absichtlich, zum Teil wetterbedingt", erklärt Brunner, "überdies hatten wir in Übersee Materialprobleme. "Aber", so Brunner beruhigend, "der Pfeil zeigt nach oben."

In ihrer Verzweiflung war Sonja Nef in den USA wieder auf die längeren Ski umgestiegen. In Val d´Isère hatte sie aber nur noch die fünf Zentimeter kürzeren 1,83er-Modelle bei sich, und der ultimative Test klappte, die Zweifel sind vorbei. "Das ist fast die Hauptsache", meinte Nef.

Der grosse Rückstand auf Putzer im ersten Lauf bereitet(e) Nef keine Sorgen. "In diesem fuhr ich noch nicht am Limit. Und bei Karen, die seit ihrem Super-G-Triumph in Lake Louise vor Selbstvertrauen strotzt, geht im Moment alles auf." Das sei wie bei ihrer eigenen Siegesserie vor zwei Jahren gewesen: "In diesem Zustand hätte man einem eine Mauer auf die Piste stellen können und man wäre einfach hindurch gefahren." Für die 24-jährige Karen Putzer, zweifache Junioren-Weltmeisterin in den 90er- Jahren, ist dies der vierte Weltcupsieg, nach dreien im Super-G der erste im Riesenslalom.

Das Versprechen Fabienne Suter

Fränzi Aufdenblatten, die zweite Schweizerin im Klassement, egalisierte als 15. ihr Bestresultat dieser Saison, war aber damit wenig zufrieden: "Ich habe wieder einmal eine gute Ausgangslage verpatzt." Zu unregelmässig waren ihre Läufe: 5. im Startabschnitt im ersten Lauf, 2. im Schlussteil des zweiten Laufes, dazwischen aber auch ein grober Schnitzer. Mit einer vier Zehntel schnelleren Zeit wäre sie Siebente geworden.

Ein Versprechen für die Zukunft gab die 17-jährige Weltcup-Debütantin Fabienne Suter ab, obwohl sie "nur" 39. wurde. Die Nichte von Ex-Kombi-Trainer Osi Inglin hatte das Pech, schon beim Start einen Stock zu verlieren ("So etwas ist mir noch nie passiert"). Trotzdem verpasste sie die Qualifikation für den zweiten Lauf nur um eine halbe Sekunde. Für Cheftrainer Maina ist nach dieser Vorstellung klar: "Ich werde sie auch zum nächsten Riesenslalom nach Weihnachten am Semmering mitnehmen." Dazwischen bestreitet das Talent Sattel SZ wieder Europacup-Rennen.

(Richard Hegglin, Val d´Isère /sda)

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