Zurbriggen und Suter als Schweizer Trümpfe?

publiziert: Samstag, 3. Feb 2007 / 00:04 Uhr

Bode Miller und Renate Götschl sind die hohen Favoriten in den Super-G vom Wochenende. Doch aufgrund des Tauwetters könnte die Stunde für die Aussenseiter mit tiefen Startnummern schlagen. Mit Silvan Zurbriggen und Fabienne Suter ist Swiss-Ski gut positioniert.

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«Es kann Überraschungen geben», orakelt Trainer Patrice Morisod, der gleich vier WM-Starter in seiner Kombi-Truppe betreut: Didier Cuche, Didier Défago, Silvan Zurbriggen und den Liechtensteiner Marco Büchel. Aus der Abfahrtsgruppe hat Bruno Kernen die Qualifikation geschafft.

«Wir sind ein Team und trainieren auch als ein Team», schiebt Morisod allfälligen Prestige-Rangeleien den Riegel. Auf den «Fall Albrecht» -- der Walliser konnte auch wegen den beiden Slaloms in Kitzbühel an der Qualifikation nicht teilnehmen -- tritt er nicht mehr ein: «Wir haben die besten vier am Start.»

Die Frauen trafen erst am Donnerstagabend in Are ein -- ausser Trainer Fritz Züger und Martina Schild alle ohne Gepäck und Ski. Deshalb wurde das Training am Freitag vorerst um zwei Stunden verschoben und dann ganz abgesagt; das schlechte Wetter (starker Regen) liess keine vernünftigen Aktivitäten auf der Piste zu.

Schild stand in diesem Winter als Einzige im Super-G schon auf einem Weltcup-Podest (3. auf der Reiteralm), Fränzi Aufdenblatten fuhr regelmässig mit stets steigender Tendenz, Nadia Styger wäre vom Potienzial her die Stärkste, und Fabienne Suter war im Training meist die Beste.

Miller: «Cuche kann in drei Disziplinen gewinnen»

Der stärkste Trumpf im Schweizer Team wäre unter normalen Umständen Didier Cuche, der zwar in diesem Winter in dieser Disziplin noch nie auf einem Podest stand, aber als Super-G-Spezialist gilt. Im Val Gardena verpasste er als Vierter das Podest nur um fünf Hundertstsel. «Didier kann in drei Disziplinen gewinnen», attestiert ihm Bode Miller, der ihn als einen seiner stärksten Widersacher bezeichnet.

Cuche hatte in den letzten Trainings in Veysonnaz (Super G) und Zinal (Riesenslalom) einen bestechenden Eindruck hinerlassen und, so Morisod, «fast immer Bestzeiten gefahren. Er war 'brutal' schnell, meistens mit über einer Sekunde Vorsprung. Er gehört zu den Top-Favoriten, wenn die Piste mitmacht...».

Wegen der missglückten letzten Saison kann er, obwohl Fünfter im aktuellen Weltcup-Klassement, noch mit einer (vermutlich günstigen) hohen Zehner-Nummer starten. «Zum Glück sind wir in der Startliste gut verteilt», sagt Patrice Morisod. Denn was er auf der Piste gesehen hat, macht ihn skeptisch: «Sie ist sehr weich. Wir müssen uns auf alles gefasst machen.»

Die Rossignol-Piloten Didier Défago und Bruno Kernen haben seit Val d'Isère mit neuen Schuh- und Bindungsabstimmungen Fortschritte gemacht und tragen ebenfalls gute Startnummern. Am besten ist aber Zurbriggen dran. «Seine Nummer», so Morisod, «könnte ein Riesenvorteil sein.» Der Walliser startete als Super-G-Nummer 97 in die Saison, dank dem 4. Rang von Hinterstoder zählt er unvermittelt zu den Geheimtipps.

Züger: «Können eine Medaille gewinnen»

Fritz Züger, der mit seinen Fahrerinnen lange unten durch musste, hat just im richtigen Moment Aufwind gekriegt: «Mit zwanzigsten Rängen wäre es vermessen, von Medaillen zu träumen. Aber Fränzi und Nadia haben in San Sicario mit ihren sechsten Plätzen wieder Vertrauen gefasst und realisiert, dass sie mit einem Top-Lauf ganz vorne reinfahren können. Wenn sie sich weiter so steigern, sind sie imstande, eine Medaille zu gewinnen.»

Immerhin, auch das sei wieder einmal erwähnt: Nadia Styger ist mit ihren drei Weltcup-Siegen jetzt schon, zusammen mit Maria Walliser und Michela Figini, die erfolgreichste Schweizer Super-G-Fahrerin aller Zeiten.

Aufgrund der Saison-Resultate müssten Renate Götschl und Lindsey Kildow den Titel unter sich ausmachen. Die Österreicherin gewann drei der fünf Super-G sowie je einmal Zweite und Dritte, die Amerikanerin war einmal Siegerin und zweimal Zweite.

Die Männer hatten nur drei Rennen, von denen Miller zwei gewann. Zweimal auf dem Podest stand der Newcomer John Kucera, aber wesentlich höher einzuschätzen ist einer, dem es bisher lediglich zu einem 3. Platz gereicht hat -- Hermann Maier. Das schlechteste WM-Resultat des 23-fachen Weltcupsiegers im Super-G war der 4. Rang 2005 in Bormio.

Schweizer Erfolge blieben im Super-G, einst eine Domäne von Swiss-Ski, in den letzten Jahren rar. Seit den beiden WM-Titeln von Pirmin Zurbriggen 1987 und Martin Hangl 1989 gab es keine Medaillen mehr. Die Frauen, bei denen Maria Walliser als Einzige einen Titel gewann, gingen seit der Silbermedaille von Heidi Zurbriggen 1996 leer aus.

(von Richard Hegglin, Are/Si)

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