Wie gehabt

«Alle gegen Ligety»

publiziert: Mittwoch, 22. Okt 2014 / 10:44 Uhr
Ted Ligety will in Sölden wieder jubeln.
Ted Ligety will in Sölden wieder jubeln.

Die beiden Riesenslaloms beim Weltcup-Prolog am Wochenende in Sölden bringen unterschiedliche Affichen mit sich. Bei den Männern lautet das Motto wie stets in den vergangenen Jahren «Alle gegen Ted Ligety», bei den Frauen präsentiert sich die Ausgangslage offener.

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Der alpine Weltcup-Winter beginnt traditionellerweise ganz hoch oben. Das Starthaus für die Riesenslaloms steht auf dem Rettenbach-Gletscher auf knapp 3000 Metern über Meer. Seit der Saison 1999/2000 versammelt sich die Weltelite zum ersten Vergleich ausnahmslos im Ötztal - abgesehen von 2006, als das Opening nach einem Wärmeeinbruch hat abgesagt werden müssen.

Vor der Jahrtausendwende war Sölden nur jede zweite Saison zum Handkuss gekommen. Aus sportpolitischen Gründen trat alternierend Tignes als Organisator auf. In der Station in Hochsavoyen waren die infrastrukturellen Voraussetzungen allerdings um einiges schlechter; nach den Austragungen 1995, 1997 und 1999 verschwand Tignes von der Bildfläche. Einmal hätte der Auftakt auch in der Schweiz erfolgen sollen; Anfang November 1994 wäre Saas-Fee an der Reihe gewesen. Im Wallis fielen das Parallel-Rennen der Männer und der Slalom der Frauen aber Sturmwinden, Regen und Schneefall zum Opfer. Saas-Fee bewarb sich danach nie mehr als Veranstalter.

Ligety will den vierten Sieg

Sölden ist also seit 15 Jahren der Inbegriff für alpine Weltcup-Rennen auf dem Gletscher. Sölden ist aber auch untrennbar mit dem Namen Ted Ligety verbunden. Dreimal in Folge hat «Mister Riesenslalom» zuletzt triumphiert. 2012 hatte sein Sieg historisches Ausmass erreicht. 2,75 Sekunden betrug der Vorsprung des Amerikaners auf den zweitplatzierten Italiener Manfred Mölgg, Marcel Hirscher als Dritter lag über drei Sekunden zurück - just im ersten Rennen nach der von der FIS beschlossenen Änderung im Reglement in Bezug auf eine geringere Taillierung der Ski. Dass sich im Vorfeld ausgerechnet Ligety am lautesten gegen die Neuerung gewehrt hatte, verlieh dem Sieg vor zwei Jahren eine weitere besondere Note.

Gleich geblieben sind auch die Namen der ersten Herausforderer Ligetys. Hirscher würde nach zwei dritten Rängen nur zu gerne auch einmal vor dem Heimpublikum in Sölden siegen, Alexis Pinturault hat bei seinen bisherigen zwei Auftritten gezeigt, dass ihm die Bedingungen auf dem Rettenbach-Gletscher behagen. Der Franzose wurde 2011 und 2013 Zweiter. Der Dritte im Bunde wäre Felix Neureuther gewesen. Der Deutsche, der im vergangenen Januar im Klassiker in Adelboden den ersten Weltcup-Sieg im Riesenslalom errungen hat, muss aber wegen einer Entzündung im Lendenwirbelbereich auf den Start verzichten.

Duell - oder doch Mehrkampf?

Im Rennen der Frauen am Samstag ist ein Duell zweier Freundinnen nicht auszuschliessen. Lara Gut, die Vorjahressiegerin, gegen Anna Fenninger, die Dominatorin der zweiten Hälfte des Vorwinters. Derweil es der Tessinerin neben ihrem überlegenen Erfolg noch zu einem zweiten und einem dritten Platz reichte, startete die Österreicherin durch. Im Weltcup gewann sie die letzten vier Riesenslaloms und in Sotschi wurde sie Olympia-Zweite.

Lara Gut und Anna Fenninger sehen sich aber von zahlreichen weiteren Fahrerinnen mit der «Lizenz zum Siegen» umringt. Die Olympiasiegerin Tina Maze gehört natürlich dazu, die Deutsche Viktoria Rebensburg, die Schwedin Jessica Lindell-Vikarby oder Mikaela Shiffrin ebenso. Die junge Amerikanerin mit dem Nummer-1-Status im Slalom hat auch in ihrer zweiten Disziplin ihr Potenzial angedeutet. In diesem Winter will sie ihren Weg zur Allrounderin fortsetzen; geplant sind erste Einsätze im Super-G.

Zwei prominente Rückkehrerinnen

In der Liste der Favoritinnen haben im Normalfall auch die Namen Tina Weirather und Tessa Worley Platz. Die beiden kehren allerdings nach Zwangspausen auf die Rennpiste zurück. Die Liechtensteinerin, die ihre damalige Hochform zwei Tage vor Weihnachten in Val d'Isère zum ersten Sieg in einem Weltcup-Riesenslalom genutzt hatte, sah sich lange mit den Folgen der Schienbeinkopfprellung am rechten Bein konfrontiert. Wiederkehrende Entzündungen machten ihr zu schaffen. Erlitten hatte sie die Verletzung in einem der Trainings für die Olympia-Abfahrt. Tina Weirather sah sich deshalb gleich einer dreifachen Chance auf einen Medaillengewinn beraubt. Riesenslalom-Weltmeisterin Tessa Worley aus Frankreich hatte sich Mitte Dezember bei einem Sturz im Slalom in Courchevel einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen. Die Französin stand Mitte Juli erstmals wieder auf Ski.

Noch nicht bereit fürs Comeback ist Lindsey Vonn. Die Amerikanerin hat ihre ersten Einsätze nach dem ausgeheilten zweiten Kreuzbandriss am ersten Speed-Wochenende des Winters Anfang Dezember in Lake Louise in den kanadischen Rocky Mountains geplant.

(bg/Si)

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