Diesmal die Glückliche.

Lindsey Vonn gewinnt «in absentia» Abfahrts-Kugel

publiziert: Mittwoch, 13. Mrz 2013 / 17:23 Uhr
Lindsey Vonn diesmal die Glückliche.
Lindsey Vonn diesmal die Glückliche.

Das Wetter war dem Weltcup-Finale in Lenzerheide am ersten Renntag schlecht gesinnt. Nach der Absage der Abfahrten wegen Nebels stehen der Norweger Aksel Lund Svindal und die verletzte Amerikanerin Lindsey Vonn als Disziplinen-Sieger fest.

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Die FIS-Renndirektoren Günter Hujara und Atle Skaardal hatten mit den Jury-Crews alles versucht, um die beiden Abfahrten durchführen und die Entscheidung im Kampf um die Kristallkugeln auf sportlichem Weg herbeiführen zu können. Im Stunden- oder Halbstunden-Rhythmus wurde der Start verschoben in der Hoffnung, dass sich die zähe Nebelbank über dem unteren Teil der Piste Silvano Beltrametti verziehen werde.

Der Wunsch blieb unerfüllt. Hujara blieb nichts anderes übrig, als um 13.30 Uhr die Absage zu verkünden. Skaardal musste eine gute Stunde später kapitulieren. Weil das Reglement eine Veränderung des Programms beim Finale nicht erlaubt und damit keine Neuansetzung an anderen Tagen vorsieht, kommt der Ausfall der Annullierung der beiden Abfahrten gleich - ein aus sportlicher Sicht nicht ganz fairer Passus. Den Ersatztag, der das Verschieben von Rennen ermöglicht hat, gibt es seit 2006 nicht mehr, als der Nationen-Wettkampf Bestandteil des Saisonausklangs wurde. Der Aufnahme lag ein verbandspolitischer Entscheid zugrunde. Der Team-Event soll dereinst neben dem WM- auch den Olympia-Status erlangen. Geht es nach den Vorstellungen von FIS-Präsident Gian-Franco Kasper, soll es 2018 in Pyeongchang in Südkorea zur Premiere kommen.

Lindsey Vonn diesmal die Glückliche

Das Pech mit dem Wetter hatte die Organisatoren in Lenzerheide schon beim Finale 2011 verfolgt. Vor zwei Jahren konnten sogar vier Rennen, die Super-G und die Riesenslaloms, nicht ausgetragen werden. Damals hatte Lindsey Vonn zu den Leidtragenden gehört. Ohne die witterungsbedingte Programmkürzung hätte die Amerikanerin wohl auch in jener Saison den Gesamt-Weltcup gewonnen und hätte sie gegen die Deutsche Maria Höfl-Riesch nicht um drei Punkte den Kürzeren gezogen. Gestern nun spielte das meteorologische Ungemach Lindsey Vonn in die Hände. Obwohl seit fünf Wochen und schwerer Knieverletzung nach dem Sturz im WM-Super-G in Schladming ausser Gefecht und deshalb in den letzten beiden Abfahrten in Méribel und Garmisch-Partenkirchen nicht am Start, entschied sie «in absentia» zum sechsten Mal in Folge den Abfahrts-Weltcup zu ihren Gunsten - mit einem Punkt Vorsprung auf Tina Maze. Die Slowenin ihrerseits wurde der Möglichkeit beraubt, als erste Alpine im gleichen Winter sämtliche Kristallkugeln in ihren Besitz zu bringen.

Über eine Bestmarke darf sich dagegen Lindsey Vonn freuen. Sechs Siege hintereinander in einer Disziplin hatte vor ihr noch keine Fahrerin geschafft. Die Österreicherin Annemarie Moser-Pröll brachte es zwischen 1971 und 1975 auf fünf 1. Ränge im Abfahrts-Klassement. In jenen Jahren dominierte «La Pröll» jeweils auch im Gesamt-Weltcup. Besser als Lindsey Vonn steht einzig Ingemar Stenmark da. Der Schwede durfte zwischen 1975 und 1981 siebenmal ohne Unterbruch die Glaspokale als bester Riesenslalom- und Slalom-Fahrer entgegennehmen.

Svindal: Profiteur und Verlierer

Svindal schloss mit dem erstmaligen Triumph im Abfahrts-Weltcup die letzte Lücke in seinem stattlichen Palmarès, das unter anderem zwei grosse Kristallkugeln, einen Olympiasieg und fünfmal WM-Gold umfasst. Nach dem Gewinn des Abfahrts-WM-Titels und dem Sieg im Super-G-Weltcup machte er sich endgültig zum Speed-König des Winters. Abfahrts-Kristall war zuvor erst einmal an einen Norweger gegangen, 1999 an Lasse Kjus. Uneingeschränkt konnte sich Svindal gleichwohl nicht freuen, denn bezüglich Gesamtwertung kam ihm die kampflose Entscheidung höchst ungelegen. «Ich habe gemischte Gefühle. Natürlich bin ich glücklich über die erste Abfahrts-Kugel. Demgegenüber habe ich aber eine grosse Möglichkeit verpasst, um viele Punkte für den Gesamt-Weltcup zu holen.»

In Lenzerheide wäre Svindal dringendst in beiden Speed-Rennen auf Top-Ergebnisse angewiesen gewesen, um dem führenden Marcel Hirscher weiter die Stirn bieten und ihn möglicherweise noch abfangen zu können. Stattdessen haben die 149 Punkte Rückstand auf den Österreicher weiter Bestand - in Anbetracht des Restpensums in Lenzerheide mit Super-G, Riesenslalom und Slalom eine zu grosse Hypothek. Auch Svindal weiss: Unter normalen Umständen wird Hirscher am Sonntag neben dem Slalom-Pokal zum zweiten Mal in Folge die grosse Kugel in Empfang nehmen.

(hä/sda)

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