Martin Rufener: «Cuche ist ein Krampfer nach Noten»

publiziert: Donnerstag, 5. Feb 2009 / 09:52 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 5. Feb 2009 / 10:14 Uhr

Cheftrainer Martin Rufener kommt im Moment aus dem Feiern nicht mehr heraus. Am Mittwoch wurde er 50 Jahre alt, und Didier Cuche präsentierte passend das Geburtstagsgeschenk in Form einer Goldmedaille. Werner Eisenring sprach mit dem Schweizer Chefcoach.

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Martin Rufener, die WM hier in Val d´Isère ist für das Schweizer Männer-Team nach dem ersten Rennen schon gerettet?

Martin Rufener: Gerettet ist der falsche Ausdruck. Wir sind mit berechtigtem Optimismus an die WM gereist und stehen jetzt dort, wo wir eigentlich hingehören. Ein WM-Titel ist natürlich mega, aber aufgrund der bisherigen Resultate in dieser Saison durften wir darauf hoffen, dass es einem von uns reicht.

Mit Daniel Albrecht fehlt ein Weltmeister von 2007. War nicht zuletzt auch deshalb der gute Start besonders wichtig?

Martin Rufener: Das ist klar. Der erste Event ist besonders wichtig und kann jetzt noch viel auslösen. Daniel Albrecht fehlt uns sehr, aber wir wussten, dass wir mit Didier Cuche, der doch ein paar Mal in dieser Saison Pech hatte, mit Didier Défago oder Carlo Janka stark vertreten sind. Jetzt ist es passiert im ersten Rennen. Viel Druck ist weg, und nun kann noch einiges geschehen in den nächsten Tagen.

Wie haben Sie die Fahrt von Cuche erlebt?

Martin Rufener: Ich stand auf der Höhe des Slalomstarts bei den zwei Übergängen. Ich sah einen absolut souveränen Cuche, bei dem auch eine gewisse Portion Taktik dabei war. Bei den Übergängen hat er wie besprochen frühzeitig angesetzt, dort ist er perfekt gefahren. Unten riskierte er nochmals viel. Die wichtigen Stellen fuhr er genau richtig.

Wann war für Sie klar, dass Cuche gewinnen wird?

Martin Rufener: Ich habe bis zur Startnummer 35 keine Gratulationen angenommen. Der Super-G ist eine Disziplin, in der man sich nicht zu früh freuen darf. Cuche war zwar hervorragend gefahren. Aber man weiss nie: Plötzlich gelingt noch irgendeinem ein Super-Super-Lauf.

Was war für Cuche der Schlüssel zum Erfolg?

Martin Rufener: Es war wichtig, die richtige Feinabstimmung zu finden, damit die Ski nicht flattern und er genau im richtigen Moment Druck geben kann. Das hat hundertprozentig gepasst, sicher auch ein Verdient seines Servicemannes, der perfekt gearbeitet hat. Keiner war bei diesen schwierigen Verhältnissen so ausbalanciert wie er. Cuche hat diesen Erfolg auch deshalb verdient, weil er ein Chrampfer nach Noten ist. Cuche ist ein perfekter Arbeiter, und nun wurde er endlich für seinen Arbeitswillen belohnt.

Sie selber sind 50 Jahre alt geworden. Gab es da schon eine Feier am Vorabend?

Martin Rufener: Wir hatten es genossen. Vor zwei Jahren an der WM in Are sind wir immer vor den Wettkämpfen zu einem Fondue-Essen zusammengesessen. Diese Tradition wollten wir hier fortführen.

Dem Vernehmen nach haben Sie sich aber schon um 23.00 Uhr zurückgezogen.

Martin Rufener: Ich war zuletzt etwas kränklich, und der Magen war voll. Man muss ja nicht übertreiben. Und zudem hatte ich mit meinem Trainer-Kollegen Jogi Kunz für den nächsten Morgen um 05.30 Uhr verabredet. Es ging aufs Velo, wir ziehen unser Fitness-Programm auch an der WM durch. Richtig gefestet wird sowieso erst heute. Ich hatte das irgendwie im Gefühl, dass es heute abend spät werden würde.

(li/Si)

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