Nur Elisabeth Görgl schneller als Lara Gut

Fünf Wochen nach dem mit Rang 15 nicht wunschgemäss verlaufenen Saisonauftakt in Sölden zeigte Lara Gut eine grandiose Reaktion. Mit 59 Hundertsteln Rückstand auf Elisabeth Görgl darf sie sogar Richtung ersten Weltcup-Sieg in einem Riesenslalom schielen. Unter die ersten drei in dieser Disziplin war die Tessinerin bislang einmal gefahren, am Ende des Jahres 2008 als Dritte am Semmering.

Für Lara Gut hat sich ein erstes Mal das intensivierte Training in den technischen Sparten ein erstes Mal «richtig» ausbezahlt. Unter anderem bei ihrem Abstecher nach Ushuaia (Arg) hatte sie sich vollends auf den Riesenslalom und den Slalom konzentriert. Gelohnt hat sich auch der Mehraufwand in der Materialabstimmung, der nach dem Wechsel des Ausrüsters der Ski (von Atomic zu Rossignol) und der Schuhe (von Atomic zu Lange) nötig geworden war.

Eine sehr gute Leistung zeigte auch wieder Dominique Gisin. Die mit der Nummer 33 gestartete Engelbergerin, die erst ihren zweiten Riesenslalom auf höchster Stufe bestreitet, bestätigte mit Rang 11 ihre über Erwarten gelungene Premiere in Sölden, wo sie ebenfalls Elfte geworden war. Die Obwalderin war in Aspen exakt gleich schnell wie die Deutsche Maria Höfl-Riesch. Eine Bestätigung für den Auftritt auf dem Rettenbach-Gletscher lieferte auch Tina Weirather. Die mit den Schweizerinnen trainierende Liechtensteinerin, Ende Oktober Zwölfte, liegt an 13. Stelle. Fabienne Suter dagegen kam abermals nicht auf Toren. Die Schwyzerin schaffte mit Mühe die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Die erst 17-jährige Corinne Suter, mit Namensvetterin Fabienne nicht verwandt, kam bei ihrer Weltcup-Premiere nicht ins Ziel.

Elisabeth Görgl, im Februar in Garmisch mit ihren WM-Titeln in Abfahrt und Super-G zur «Speed-Queen» geworden, hatte schon bei erster Gelegenheit in diesem Winter ihr Potenzial auch im Riesenslalom aufgezeigt; beim Prolog in Sölden vor fünf Wochen war sie Dritte geworden. Ihren letzten Sieg in der alpinen Basisdisziplin hatte Elisabeth Görgl im März 2008 beim Weltcup-Finale in Bormio errungen. In Aspen peilt sie ihren vierten Vollerfolg an, den dritten im Riesenslalom.

Mehrere Favoritinnen taten sich auf der anspruchsvollen Piste schwer. Die Französin Tessa Worley, im Vorjahr und 2008 in Aspen die Dominatorin, schied wie Federica Brignone aus. Die junge Italienerin hatte in Sölden das Klassement nach dem ersten Lauf angeführt, war dann aber ebenfalls nach einem Sturz ausgefallen. Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg beging im oberen Streckenteil einen zeitraubenden Fehler und liegt beinahe eine Sekunde hinter Elisabeth Görgl zurück. Gar nicht zurecht mit den Verhältnissen kam Lindsey Vonn. Die Siegerin von Sölden handelte sich einen Rückstand von über zwei Sekunden ein.

(dyn/Si)