Ski alpin: Die Schweizer so gut wie noch nie in dieser Saison

publiziert: Samstag, 11. Jan 2003 / 18:29 Uhr / aktualisiert: Samstag, 11. Jan 2003 / 18:59 Uhr

(Si) Stephan Eberharter und Michael Walchhofer sorgten in der Weltcup-Abfahrt von Bormio für einen österreichischen Doppelerfolg, doch auch die Schweizer durften zufrieden sein. Sie realisierten ihr klar bestes Mannschafts-Ergebnis in diesem Winter.

Didier Cuche, Ambrosi Hoffmann und Bruno Kernen machten Druck wie noch nie in dieser Saison und belegten geschlossen - nur durch drei Hundertstel getrennt - die Ränge 5 bis 7. Das war ein starkes Lebenszeichen im Hinblick auf die kommenden Aufgaben. In den fünf bisherigen Abfahrten waren nie mehr als zwei Schweizer in den Top 10 vertreten. Nur 25 Hundertstel fehlten Cuche zum drittplatzierten Amerikaner Daron Rahlves, dem Sieger der ersten Bormio-Abfahrt. Franco Cavegn (12.) und Daniel Züger (15.) rundeten die gute Schweizer Bilanz ab.

Wirklich unerreichbar blieb für die Schweizer nur einer: Stephan Eberharter. Der knapp 34-jährige Tiroler hat die Knochenprellung im rechten Knie, die er sich Mitte Dezember bei einem Sturz im Riesenslalom von Val d´Isère zugezogen hatte, endgültig überwunden. Ende Dezember, bei seinem Comeback nach rund zweiwöchiger Verletzungspause, war Eberharter gleichenorts noch ohne Chance geblieben, und auch letzte Woche beim Riesenslalom von Kranjska Gora wirkte er noch gehemmt. "Nach so einer Pause braucht es einfach eine gewisse Zeit, bis man wieder auf dem gleichen Level fahren kann wie zuvor", meinte Eberharter. Seine persönliche Zielsetzung war denn auch eine vorsichtige: "Mit einem Rang in den ersten 5 wäre ich zufrieden gewesen."

Erster österreichischer Männer-Sieg seit fast einem Monat

Doch es kam weit besser: Eberharter gewann mit knapp einer halben Sekunde Vorsprung auf seinen Landsmann Michael Walchhofer, dem es ähnlich ergeht wie einst Eberharter mit Hermann Maier. Walchhofer wurde zum dritten Mal in diesem Winter Zweiter, erreichte zum insgesamt sechsten Mal das Podium, und fast immer hiess der Sieger Eberharter. Die Österreicher fanden dank ihrem Weltcup-Gesamtsieger des Vorjahres wieder zum Siegen zurück. Seit der Verletzung von Eberharter vor knapp einem Monat waren die Männer in acht Rennen hintereinander erfolglos geblieben, was für Austria-Verhältnisse sehr ungewöhnlich ist.

Für Eberharter war es der bereits 12. Sieg in einer Weltcup-Abfahrt. Als wichtiger stuft er aber die Tatsache ein, dass er nun auf allen schweren Strecken mindestens einmal gewonnen hat: Kitzbühel, Wengen, Kvitfjell, Beaver Creek, Val Gardena oder Val d´Isère -- überall hat er schon reüssiert; jetzt auch in Bormio, "auf einer Strecke, die vom Krafteinsatz her die schwierigste überhaupt ist", wie er sagt.

Für die Schweizer ist die Basis gelegt

Den besten Schweizern nahm Eberharter eine gute Sekunde ab. Didier Cuche egalisierte als Fünfter sein (und der gesamten Mannschaft) bisher bestes Saisonergebnis in der Abfahrt. Rang 5 hatte der Neuenburger schon in Beaver Creek belegt, daneben jedoch war er nie in den Top 10 gefahren. "Die Basis für die kommenden Rennen ist gelegt", durfte Cuche, der in Bormio noch nie besser als Neunter war, Bilanz ziehen. Ähnliches gilt es über den Davoser Ambrosi Hoffmann zu sagen: Auch er hatte es in diesem Winter nur einmal (9. in Beaver Creek) unter die besten 10 geschafft. Er lag vor wenigen Tagen noch mit einer Grippe im Bett, was für eine so anforderungsreiche Strecke wie Bormio nicht die beste Voraussetzung ist. Während seiner Fahrt, so Hoffmann, habe er aber nichts mehr gespürt. "und ´saure" Beine kriegt hier sowieso jeder."

Bruno Kernen hatte es in der ersten Abfahrt von Bormio die Bindung aufgeschlagen. Im zweiten Anlauf ging es gut bis zuletzt, wenngleich der Berner einige Abstriche machte: "Ich bin zufrieden mit dem Rang, aber heute wäre ein Podiumsplatz drin gewesen. Ein paar Mal hatte ich zu wenig Druck auf dem Aussenski, was sofort Speed kostet. Die Platzierung war besser als die Leistung." Auch Kernen war diese Saison erst einmal in den Top 10 (8. in Val Gardena).

Daniel Züger - der Schweizer Überraschungsmann

Unterbrochen wurde der Steigerungslauf von Franco Cavegn, der sich von Abfahrt zu Abfahrt weiter vorne klassiert hatte und Ende Dezember in der ersten Bormio als Sechster bester Schweizer geworden war. Am Samstag reichte es Cavegn zu Platz 12. Damit blieb er aber immerhin zweitbester all jener Favoriten, die mit tiefen Nummern angetreten waren. Hannes Trinkl (Nummer 4) wurde 10., Antoine Dénériaz (8) 14., Fritz Strobl (9) gar nur 17. Bei den kalten Temperaturen von bis zu -13 Grad dürften die tiefen Nummern zumindest nicht von Vorteil gewesen sein.

Für die vielleicht grösste Überraschung aus Schweizer Sicht sorgte der 23-jährige Bündner Daniel Züger, der als 15. das mit Abstand beste Resultat seiner Karriere erreichte. Nur zweimal zuvor (als 29. bei der letztjährigen WM-Hauptprobe in St. Moritz und als 28. zu Saisonbeginn in Lake Louise) hatte sich der Mann aus Klosters in die Weltcupränge vorgekämpft. Züger, Skimarken- (Stöckli) und Zimmerkollege von Ambrosi Hoffmann, war ob seiner Leistung selber erstaunt: "Gut gefahren bin ich eigentlich nicht. Aber offensichtlich hat es sich bezahlt gemacht, dass ich wieder mit den alten Schuhen fahre." Mit denen hatte er letzten Winter im Europacup reüssiert. Erster und Zweiter war er damals in Tarvisio (It) geworden, dazu Zweiter in Tignes (Fr). Dies verhalf ihm für diese Saison zu seinem fixen Weltcup-Startplatz.

(Werner Eisenring/sda)

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