Ski alpin: Fahrfehler kostete Sonja Nef Platz 2

publiziert: Samstag, 25. Jan 2003 / 16:47 Uhr

(Si) Sonja Nef ist die WM-Hauptprobe in ihrer Paradedisziplin gründlich misslungen. Die Appenzellerin belegte im Riesenslalom in Maribor (Sln) nur Platz 11 - und war dennoch die klar beste Schweizerin. Anja Pärson siegte wie in Cortina überlegen.

Bis kurz vor dem Ziel des zweiten Laufes war Sonja Nef auf gutem Weg, den Ausfall vom vergangenen Sonntag in Cortina mit einem Topergebnis zu korrigieren. Ein "Absitzer", der beinahe einen weiteren "Nuller" zur Folge gehabt hätte, kostete die Weltmeisterin aber den sicheren Podestplatz. Zum Vergleich: bei der Zwischenzeit war Sonja Nef noch 55 Hundertstel vor der am Ende zweitplatzierten Nicole Hosp gelegen. Die 19-jährige Österreicherin, die mit dem Sieg im Gletscherprolog in Sölden so kometenhaft in die Weltspitze vorgestossen war, darf nach zuletzt zwei Ausfällen der WM nun beruhigter entgegen sehen. Das Gleiche gilt für Martina Ertl auf Platz 3. Die Deutsche war im vergangenen Winter auf keinen grünen Zweig gekommen, scheint nun aber nach dem Skimarkenwechsel (von Atomic zu Rossignol) den Tritt wieder gefunden zu haben.

Sonja Nefs Ärger war verständlich, zumal sie in dieser Woche im Training in Innerkrems "sensationell gefahren" ist. "Ich will nicht von Verunsicherung sprechen, doch förderlich sind solche Dinge so kurz vor der WM sicher nicht. Ich wusste, dass ich die Pärson nicht mehr überholen konnte, aber schon ein 2. Platz wäre, auch mit Blick auf den Riesenslalom-Weltcup, super gewesen." Wäre sie ohne Fehler durchgekommen, hätte sie als Leaderin nach St. Moritz reisen können. So beträgt ihr Rückstand auf die nach wie vor führende Karen Putzer (in Maribor Fünfte) nun 55 Punkte.

Im ersten Lauf wieder überlegen

Anja Pärson fuhr wie schon bei ihrem Premierensieg im "Riesen" in Cortina der Konkurrenz im ersten Lauf auf und davon; Sonja Nef als Zweite lag schon 1,13 Sekunden zurück. Die simple Erklärung der Schwedin für ihre Hausse: "In Bormio, wo ich im zweiten Lauf Bestzeit gefahren bin, hat es bei mir ´klick´ gemacht. Seither fühle ich mich wieder so wohl im Riesenslalom wie bei Olympia." In Park City hatte Anja Pärson hinter Janica Kostelic Silber geholt. In St. Moritz will sie nun natürlich Gold. "Klar ist das mein Ziel. Doch auch ich weiss, dass an Grossanlässen vieles passieren kann."

Hinter Sonja Nef klaffte aus Schweizer Sicht trotz des Patzers das schon fast obligate grosse Loch; ein weiteres ernüchterndes Teamergebnis war Tatsache. Im letzten Riesenslalom vor der WM drängte sich keine weitere Fahrerin auf, doch noch auf den Zug Richtung Engadin aufzuspringen. Im zweiten Lauf war einzig noch Fränzi Aufdenblatten mit von der Partie. Mit Rang 26 zeigte die Zermatterin nach drei verpatzten Auftritten indes nur geringfügig Aufwärtstendenz. Erfüllt hat die Norm (Platz 15) für eine Teilnahme in St. Moritz neben Sonja Nef und Fränzi Aufdenblatten nur Marlies Oester -- in einer Disziplin, in der dank Sonja Nefs Titelgewinn vor zwei Jahren in St. Anton fünf Athletinnen von Swiss-Ski startberechtigt wären...

Saisonschluss - oder gar Karriereende?

Keine Besserung ist bei Lilian Kummer (35.) eingetreten. Die 27-Jährige von der Riederalp büsste über viereinhalb Sekunden auf Anja Pärson ein und verpasste im siebten Riesenslalom dieses Winters zum sechsten Mal das Finale. Als einziges zählbares Ergebnis weist sie den 22. Rang von Anfang Januar in Bormio aus -- deutlich entfernt vom WM-Richtwert. Lilian Kummer mag denn auch schon gar nicht auf die Gnade der Trainer und Selektionäre hoffen und an einen Start in St. Moritz denken. "In meiner gegenwärtigen Verfassung hätte das Ganze keinen Sinn. Nur um mich zu zeigen, muss ich nicht ins Bündnerland reisen", sagt die Walliserin.

Das "Treten an Ort" und das vergebliche Hoffen auf den Ausweg aus der Krise haben bei Lilian Kummer verständlicherweise tiefe Spuren hinterlassen. Sie überlegt sich ernsthaft, die Saison vorzeitig zu beenden, zumal sie nach der Weltmeisterschaft nur noch den (Nacht-)Riesenslalom in Are (Sd) vor sich hätte: "Beim Weltcup- Finale in Lillehammer bin ich eh nicht dabei." Und danach? Lilian Kummer gibt zu, sich Gedanken über den Rücktritt gemacht zu haben -- schwächt indes im nächsten Atemzug wieder etwas ab: "Aber das tut man in einer solchen Situation immer."

Misslungen ist auch Corinne Rey-Bellets Rückkehr auf die Riesenslalom-Piste. Die Speedspezialistin, die nach ihrer Innenbandzerrung im rechten Knie die letzten drei "Riesen" ausgelassen hatte, klassierte sich unmittelbar hinter Lilian Kummer. Marlies Oester (42.) kam nach ihrem 18. Rang in Cortina, wo sie die bestklassierte Schweizerin war, ebenso wenig vom Fleck wie Erika Dicht (49.).

(David Bernold/sda)

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