Ski alpin: Good bye Michael von Grünigen

publiziert: Sonntag, 16. Mrz 2003 / 15:57 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 16. Mrz 2003 / 16:28 Uhr

(Si) Michael von Grünigen ist in Hafjell endgültig von der Ski-Bühne abgetreten. Im Nostalgie-Look, mit Kleidern und Ski aus der Nachkriegszeit, hat sich der zweifache Weltmeister und 23-fache Weltcupsieger von den Fans verabschiedet. Good bye, Mike.

Michael von Grünigen (SUI) feiert seinen Rücktritt.
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Das letzte Rennen seiner Karriere dauerte 3:27,28 Minuten. Von Grünigen hatte in seinem Farewell-Slalom einen Einfädler, stieg mehrere Meter zurück und stürzte sogar einmal. "Es war nicht einfach, auf der harten Piste mit diesen Ski zu fahren", bekannte der beste Riesenslalomfahrer des letzten Jahrzehnts -- ein kleiner Trost für die Normalsterblichen. Das Publikum an Ort und vor dem Fernseher hatte seine Gaudi. Der scheinbar so unnahbare Von Grünigen ist auch ein Unterhaltungskünstler und hervorragender Conferencier. Das wird er auch bei seiner offiziellen Abschiedsparty am 3. Mai in Schönried unter Beweis stellen.

Letztes Rennen in Vaters Sonntagsanzug

MvGs Resultat mit der Startnummer 27 wird in keiner Rangliste Aufnahme finden. Der unerbittliche Materialkontrolleur Fredy Brupbacher kannte keine Gnade -- Disqualifikation nach Regel 629.3. Torfehler schon bei der ersten Flagge, Nagelschuhe zu hoch, Gamaschen nicht in Ordnung, die Taillierung stimmte nicht. Und auch der Tornister, der legendäre "Aff" aus militärischen Urzeiten, den er auf den Rücken trug, gilt nach Reglement als unerlaubtes Hilfsmittel. Nur die Bekleidung wäre noch knapp durchgegangen. Er trug den alten Sonntagsanzug seines Vaters, der bei Waldarbeiten tödlich verunglückte, als Mike neunjährig war. Die Mutter war schon drei Jahre vorher an einem Hirnschlag gestorben.

Das Schicksal, das Leben und die Karriere von Michael von Grünigen liess niemanden kalt. Der gesamte Weltcup erwies ihm beim Weltcup-Finale die Reverenz. Schon nach dem Riesenslalom vom Samstag hatte ihm die eigene Mannschaft einen herzlichen Abschied bereitet. Bruno Kernen und Didier Défago trugen ihn auf den Schultern in den Zielraum zurück, Champagner spritzte und Swiss-Ski-Evergreen Annalisa Gerber überreichte ihm einen Blumenstraus.

Der "Linienfuchs" mit Eleganz und Stil

Unter den Gratulanten im Ziel befand sich auch Daniel Albrecht, ein möglicher Nachfolger, der gerade Junioren-Weltmeister geworden war und bei MvGs Abschied sein Weltcup-Debut im Riesenslalom gab. "Es ist eindrücklich, hier dabei sein zu können", meinte der 20-jähriger Walliser, "als Schulbub habe ich seinerzeit davon geträumt: Es wäre geil, einmal so Ski fahren zu können wie Von Grüningen." Als MvG 1989 sein erstes Weltcuprennen bestritten hatte, war Albrecht gerade sechsjährig.

Stephan Eberharter, dessen Ende der Karriere auch allmählich naht, meinte: "Ich kanns noch gar nicht glauben, dass Mike nicht mehr dabei sein wird. Ich schätzte an ihm seine ruhige Art und die Präzision auf der Piste. Für uns Österreicher galt er als DER ´Linienfuchs´. Österreichs Chefcoach Toni Giger unterstrich seine Wertschätzung mit einem Bückling vor MvG: "Er war die härteste Nuss für uns. Zu oft konnten wir sie nicht knacken. Mike hat meine tiefe Bewunderung. Er ist gefahren wie er lebt, elegant und mit Stil. Für mich ist er ´der Sir des Riesenslaloms".

(Richard Hegglin/sda)

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