Ski alpin: Martin Rufener neuer Männer-Chef

publiziert: Montag, 22. Mrz 2004 / 16:55 Uhr

Bern - An einer Medienkonferenz in Bern ist Martin Rufener von Swiss-Ski als neuer Männer-Chef vorgestellt worden. Der 45-jährige Berner war in den 80er- und frühen 90er-Jahren Jahren in den USA und Kanada tätig, aber seit 10 Jahren im Weltucp nicht mehr aktiv.

Mit dem Skisport blieb Rufener jedoch stets verbunden. So amtierte er während den Weltmeisterschaften 2003 in St. Moritz als Pistenchef für die Männer-Rennen. Im zivilen Beruf war Rufener Helikopter-Pilot, früher bei der Heli-Swiss-Basisstation Samedan, zuletzt als Betriebsleiter der Berner-Oberländer Helikopter AG (Bohag) in Gsteigwiler.

Damit hat sich Gian Gilli, Chef Leistungssport bei Swiss-Ski, nach rund 40 Gesprächen mit über 20 möglichen Kandidaten, vielen Absagen (u.a. Toni Giger und Werner Margreiter, aktueller und ehemaliger Ski-Chef von Österreich, Wolfgang Maier, Frauen-Chef in Deutschland), endlosen Hinhalte-Taktiken (Palander-Trainer Christian Leitner) und insgesamt zweimonatiger Evaluation auch bei den Männern für eine Schweizer Lösung entschieden. Bei den Frauen ist bereits vor drei Wochen Marie-Theres Nadig zur Nachfolgerin von Angelo Maina (neu Chef Ausbildung) ernannt worden.

Lob von allen Seiten

Die Variante mit Martin Rufener mag vordergründig als Verlegenheitslösung erscheinen. In Wahrheit hatte Gian Gilli den Namen, gewissermassen als Joker, stets im Hinterkopf und sagt überzeugt: "Rufener ist für uns der Beste, er ist die beste Lösung. Mit ihm konnten wir einen Top-Mann verpflichten." In der Tat sind trotz der langen Absenz im Weltcup seine Reverenzen rundum sehr positiv. "Er ist der beste Coach, den wir je hatten", sagt Gerry Black, einer der renommiertesten US-Journalisten.

Nach dreijähriger Tätigkeit als Europacup-Assistent im Schweizer Verband (mit Corinne Schmidhauser und Vreni Schneider, der er damals noch die Sprung-Technik in der Abfahrt beibrachte!) dislozierte Rufener 1984 in die USA, wo er über das CanAm-Team in den Weltcup aufstieg und dort ab 1986 dem Slalom-/Riesenslalom-Team mit Weltmeisterin Diann Roffe und Weltcup-Gesamtsiegerin Tamara McKinney vorstand.

Mit McKinney, der damaligen Gegenspielerin von Erika Hess, holte er u.a. 1989 den WM-Titel in der Kombination. In jener Zeit arbeiteten mit Theo Nadig, Ueli Lüthi und Georg Capaul drei weitere Schweizer als Trainer im US-Ski-Team, sie aber alle bei den Männern. Danach ging Rufener nach Kanada, wo er zuletzt die Männer-Nationalmannschaft mit den Abfahrern Ed Podivinsky, Rob Boyd, Brian Stemmle und Cary Millen sowie dem jungen Thomas Grandi als Headcoach und Programmdirektor betreute.

Eine integrative Persönlichkeit

Nach seiner Rückkehr in die Schweiz investierte der gelernte Automechaniker 120 000 Franken in eine Ausbildung zum Helikopter-Pilot, seiner neuen Leidenschaft. Um das Brevet nicht aufs Spiel zu setzen, möchte er, wenn es sein neuer Job zulässt, weiterhin mindestens die jährlichen 24 Heli-Pflichtstunden absolvieren. Bei seiner alten und neuen Tätigkeit sieht Rufener durchaus Parallelen: "Ich schaue immer zuerst ´ringsherum´, bevor ich einsteige." So bedingte er sich auch einige Tage Bedenkzeit aus, ehe er Gian Gilli zusagte.

Auch Gilli nimmt bei der Vorstellung Rufeners Bezug auf dessen früheren Job: "So feinfühlig er mit dem Steuerknüppel umgeht, so führt er auch seine Leute." Und auch Daniel Sulzer, der Geschäftsführer der Berner Oberländer Helikopter AG (BOHAG, mit 25 Mitarbeitern und 5 Hubschraubern), der ihn nur ungern ziehen lässt, lobt seinen Betriebsleiter als integrative Persönlichkeit: "Er ist ein guter Menschenkenner, der motivierend auf das ganze Team wirkt." Genau solche Eigenenschaften bewogen Gilli, auf Rufener zu setzen: "Er ist ein Skisport-Insider mit Aussensicht, der auch in der Privatwirschaft seinen Mann gestellt hat."

Als Nachfolger des dominanten Karl Frehsner will Rufener, der mit einer Physio-Therapeutin verheiratet ist und zwei Töchter (3- und 5-jährig) hat, "das Teamwork pflegen". In den nächsten Tagen wird er seine Crew zusammenstellen, wobei kein Geheimnis ist, dass Hans Flatscher, der Freund von Sonja Nef, ein ernsthafter Kandidat für den Posten des Abfahrtschefs ist.

Auf Namen will er noch nicht eingehen, und auch bezüglich seinen Vorstellungen hält er sich zurück: "Sicher werde ich in kleineren Gruppen arbeiten. Mein Ziel ist, mit den älteren Fahrern das Potenzial auszuschöpfen und die jüngeren mit einer geschickten Strategie nach oben zu bringen."

(bert/Si)

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