Ski alpin: Silvan Zurbriggen als Lichtblick - Kostelic Slalomsieger

publiziert: Sonntag, 5. Jan 2003 / 16:39 Uhr

(Si) Bode Miller ist die neue Nummer 1 im Gesamt-Weltcup, dank seinem Sieg im Riesenslalom von Kranjska Gora. Ivica Kostelic triumphierte im Slalom, in dem Silvan Zurbriggen (13.) für das erfreulichste Schweizer Resultat des Wochenendes sorgte.

Das Positive zuerst: Der 21-jährige Oberwalliser Silvan Zurbriggen schaffte in seinem erst fünften Weltcup-Slalom mit Nummer 37 den Vorstoss auf Platz 13, dieselbe Platzierung, die er schon im November in Park City realisiert hatte. An der WM in St. Moritz wird er nun fix dabei sein, womit "ein Traum wahr wird", wie er sagt. Silvan Zurbriggen nutzte die Chance, die sich nach dem ersten Lauf eröffnete. Bei äusserst prekären Verhältnissen ("das war am absoluten Limit") schaffte er als 28. knapp die Qualifikation, doch danach gelang ihm auf nun guter Piste dank drittbester Laufzeit die Verbesserung um gleich 15 Ränge.

"Solche Möglichkeiten erhält man nicht oft. Ich bin froh, dass ich meine Chance gepackt habe", erklärte Zurbriggen, der als Abfahrtszweiter der Junioren-WM von 2000 auch in der Kombination Perspektiven besitzt. Diesbezügliche Ambitionen stellt er allerdings (vorerst) noch zurück: "Für mich gilt es nun, im Slalom und vor allem im Riesenslalom noch stabiler zu werden."

Neben Zurbriggen konnte sich erfreulicherweise auch noch ein zweiter Schweizer im zweiten Lauf nach vorne arbeiten. Urs Imboden verbesserte sich vom 25. auf den 14. Schlussrang, womit er sein bisher bestes Saison-Ergebnis (25. in Park City) klar übertraf. "Die Platzierung ist hervorragend", freute sich der Bündner, der trotzdem einige Abstriche machte: "Im ersten Lauf bin ich nicht das gefahren, was ich eigentlich kann."

MvG: "Ein Fehler und schon ist man weg"

Weniger erfreulich schnitten die Schweizer im Riesenslalom vom Samstag ab. Didier Défago lag zwar bei Halbzeit noch auf Platz 4, Michael von Grünigen auf Rang 7. Doch verbessern konnten sich beide nicht, im Gegenteil: Von Grünigen rutschte von 7 auf 11, Défago von 4 auf 13, und so wurde ein ungewohnt tristes Schlussresultat Tatsache. Kein Schweizer im Riesenslalom in den Top 10 -- das gab es seit vielen Jahren nicht mehr.

"Im Riesenslalom ist es derzeit so eng wie noch nie", meinte Michael von Grünigen, der mit drei Podestplätzen und zwei Siegen exzellent in die Saison gestartet war, nun aber nach Alta Badia (14.) erneut eine Niederlage bezog. MvG wiederholte, was er schon nach seinen Siegen gesagt hatte: "Ich kann Rennen gewinnen, ich kann aber auch nur 15. werden. Ein kleiner Fehler kostet eine halbe Sekunde und schon ist man weg." In Kranjska Gora fehlten ihm zu Rang 2 nur 42 Hundertstel. Genau eine halbe Sekunde büsste Didier Défago als 13. auf den zweitplatzierten Mayer ein. Schon in Alta Badia war Défago zurückgefallen (vom 2. auf den 6. Platz).

Nicht sehr weit kam Didier Cuche, der schon im ersten Lauf ausschied, nach immerhin viertbester Zwischenzeit. Auch die übrigen Schweizer schafften die Qualifikation für den zweiten Durchgang nicht. Am nächsten dran war noch der Sohn des einstigen Abfahrers Martin Berthod, der erst 19-jährige Bündner Marc Berthod, der mit Startnummer 65 in seinem ersten Weltcuprennen 39. wurde.

Eberharter als grosser Verlierer

Mit Problemen kämpft Stephan Eberharter. Der überragend in die Saison gestartete Tiroler ist seit seinem Sturz im Riesenslalom von Mitte Dezember in Val d´Isère nicht mehr der Alte. Zwar hat er sich dort "nur" eine Knochenprellung im rechten Knie zugezogen, doch die Auswirkungen sind gravierend genug. "Ich habe den Rhythmus völlig verloren", erklärte er niedergeschlagen. Als 24. blieb Eberharter im Riesenslalom ohne jede Chance. Bode Miller setzte sich im Gesamt-Weltcup um 23 Punkte vor Eberharter und ist jetzt der Favorit vieler. "Der wird wohl vorne bleiben", meinte beispielsweise Didier Cuche. Besonders gefährlich wird es für Eberharter, wenn Miller auch noch im Slalom zu punkten beginnt. Am Sonntag fiel der Amerikaner mit einem Einfädler nach wenigen Toren aus und leistete sich den dritten Nuller hintereinander.

Bode Miller entthronte in Kranjska Gora mit seinem zweiten Saisonsieg nach Alta Badia nicht nur Eberharter, sondern auch Michael von Grünigen, der nun im Riesenslalom-Weltcup 23 Zähler hinter dem Mann aus New Hampshire liegt. Im letzten Winter fuhren die beiden noch dieselbe Skimarke. Inzwischen hat Miller zu Rossignol gewechselt, was er als sehr entscheidend bezeichnet: "Ob ich den Gesamt-Weltcup gewinne, weiss ich nicht. Aber ich habe das Wichtigste was es braucht, um an der Spitze zu sein: Gutes Material."

Der Slalom vom Sonntag, der erst dritte der Saison, wurde in einem Dreikampf entschieden, den der Kroate Ivica Kostelic (der zuvor schon in Sestriere gewonnen hatte) für sich entschied. Kostelic liess den Österreicher Rainer Schönfelder (den Sieger von Park City) um 27 Hundertstel und Frankreichs Olympiasieger Jean-Pierre Vidal um 32 Hundertstel hinter sich. Der Rest büsste 1,36 Sekunden und mehr ein. "Heute ist ein ganz besonderer Tag", durfte Kostelic jubeln, "meine Schwester Janica gewann an ihrem 21. Geburtstag in Bormio, und ich habe so etwas wie mein Heimrennen für mich entschieden. Hier in Slowenien fuhr ich schon als Kind viele Rennen."

1. Ivica Kostelic Kro Salomon 1:44,71 2. Rainer Schönfelder Ö Fischer 1:44,98 0,27 3. Jean-Pierre Vidal Fr Dynastar 1:45,03 0,32 4. Kalle Palander Fi Atomic 1:46,07 1,36 5. Manfred Pranger Ö Völkl 1:46,18 1,47 6. Benjamin Raich Ö Atomic 1:46,42 1,71 7. Giancarlo Bergamelli It Völkl 1:46,45 1,74 8. Hans-Petter Buraas No Rossignol 1:46,58 1,87 9. Thomas Grandi Ka Rossignol 1:46,63 1,92 10. Michael Walchhofer Ö Atomic 1:46,72 2,01 11. Florian Seer (Ö), Völkl, 2,08 zurück. 12. Tom Rothrock (USA), Völkl, 2,10. 13. Silvan Zurbriggen (Sz), Fischer, 2,35. 14. Urs Imboden (Sz), Völkl, und Mario Matt (Ö), Salomon, 2,38.

16. Johan Brolenius (Sd), Head, 2,47. 17. Drago Grubelnik (Sln), Rossignol, 2,55. 18. Sébastien Amiez (Fr), Salomon, 2,58. 19. Harald Chr. Strand-Nilsen (No), Nordica, 2,62. 20. Markus Larsson (Sd), Rossignol, 2,62. 21. Markus Eberle (De), Head, 2,74. 22. Mitja Valencic (Sln), Rossignol, 2,82. 23. Tom Stiansen (No), Nordica, 2,98. 24. Chip Knight (USA), Fischer, 2,98. 25. Kjetil André Aamodt (No), Nordica, 3,12. 26. Lasse Kjus (No), Dynastar, 3,14. 27. Markus Ganahl (Lie), Nordica, 3,17. 28. Kentaro Minagawa (Jap), Dynastar, 3,47.

(Werner Eisenring/sda)

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