Ski alpin: Überlegene Anja Pärson machte das Dutzend voll

publiziert: Freitag, 28. Nov 2003 / 22:40 Uhr

Weltmeisterin Anja Pärson hat im Riesenslalom wieder resolut das Zepter übernommen. Die Schwedin siegte in Park City (USA) überlegen und feierte ihren insgesamt 12. Weltcup-Triumph. Marlies Oester war als Zehnte erneut beste Schweizerin.

Die Schwedin Anja Pärson fuhr in Park City allen davon.
Die Schwedin Anja Pärson fuhr in Park City allen davon.
An den Olympischen Spielen 2002 hatte Anja Pärson auf dem gleichen Hang der entfesselten Janica Kostelic den Vortritt lassen müssen. Ohne die abwesende Kroatin hatte die Skandinavierin diesmal keine Gegnerinnen zu haben; ihren vierten Weltcup-Sieg im Riesenslalom machte sie mit 1,42 Sekunden Vorsprung perfekt. Dies, obschon sie zuletzt durch eine Grippe zurückgeworfen worden war, im Trainingscamp in Kanada eine Woche das Bett hatte hüten müssen und ihr deshalb nur drei Tage Vorbereitung geblieben waren.

Podest mit WM-Medaillengewinnerinnen

Neben Anja Pärson stiegen die Österreicherin Nicole Hosp und die Italienerin Denise Karbon aufs Podest, womit bei der Siegerehrung ausnahmslos WM-Medaillengewinnerinnen von St. Moritz zugegen waren.

Nicole Hosp, die im Engadin Silber in der Kombination und Bronze im Slalom geholt hatte, zeigte mit ihrer neuesten Auftritt auf, dass sie sich vom schweren Sturz in Sölden, bei dem sie sich Prellungen am Knie und am Rücken zugezogen hatte, vollends erholt hat.

Der Name Denise Karbon ist wohl trotz dem WM-Silber noch nicht so geläufig. Die Kastelrutherin mausert sich indes immer mehr zu einem sicheren Wert im "Riesen"; im letzten Winter war sie schon einmal Zweite und zweimal Dritte geworden.

Neunte vor fünf Wochen in Sölden, jetzt Position 10: Auch Marlies Oester wird im Schweizer "Riesen"-Team immer mehr zu einer Konstanten -- trotz der (vorerst noch) bescheidenen Vorgaben in ihrer zweiten Disziplin. "Zu den besten dreissig Riesenslalom- Fahrerinnen zu gehören ist für mich schon einmal gut", sagt die Adelbodnerin. Wenn sie allerdings so weiterfährt, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sie in der ersten Gruppe erscheinen wird.

Dabei ist die Kombinations-WM-Dritte nach wie vor handicapiert. Anfang September hatte sie sich im Konditionstraining am Schienbein eine Verletzung zugezogen, die sie für anderthalb Monate von der Vorbereitung auf Schnee fernhielt. Auf die Ski war Marlies Oester erst in der Woche vor dem Prolog in Sölden zurückgekehrt. Dass sie beim Fahren schmerzfrei ist, dafür sorgt eine speziell angefertigte Lasche im Skischuh.

Harter und steiniger Weg

Neun Monate nach einer Kreuzband-Operation bereits wieder im Konzert der Besten mitzuspielen ist ein schwieriges Unterfangen. Auch Sonja Nef ist sich dessen bewusst. Sie sprach vom steinigen und harten Weg, den sie zurück an die absolute Weltspitze vor sich haben würde, dass sie sich Zeit lassen, Schritt für Schritt nehmen müsse, und es für sie im Moment ein Herantasten sei. "Die anderen Fahrerinnen haben während meiner Absenz ja auch nicht geschlafen."

Gleichwohl kommt der 16. Platz für die Appenzellerin einer Enttäuschung gleich. In beiden Läufen vermochte sie nicht das umzusetzen, was sie in den letzten Trainings gezeigt hatte. Im ersten Durchgang war sie zu wenig frech gefahren, im zweiten unterliefen ihr beim Versuch, aggressiver zu Werke zu gehen, zu viele Fehler. So weit hinten im Klassement war Sonja Nef letztmals vor vier Jahren zu finden, als sie sich in Copper Mountain in Colorado mit Rang 17 hatte bescheiden müssen.

Grundlage für Kummer

Einen ersten Schritt zurück tat (endlich) Lilian Kummer (17.). Die Walliserin, zuletzt im Schweizer Frauenteam das Sorgenkind schlechthin, holte so viele Punkte wie in der gesamten vergangenen Saison zusammen, in der sie mit dem 22. Platz in Bormio ihr einziges zählbares Ergebnis realisiert hatte. "Mir fällt ein Riesenstein vom Herzen", bekannte die WM-Vierte von 2001. "Ich war noch nie so nervös vor dem Start wie diesmal. Jetzt bin ich erst einmal froh, wieder eine Grundlage zu haben."

Das Schweizer Final-Quartett machte Nadia Styger komplett. Die während vielen Jahren vom Verletzungspech verfolgte Schwyzerin ist als 21. so gut wie noch nie klassiert im Riesenslalom. Von der bald 25-Jährigen aus Sattel war sogar noch mehr erwartet worden, nachdem sie im Training in Colorado Topzeiten am Laufmeter gefahren war. Dass sie das Potenzial hat, hatte Nadia Styger auch schon in Sölden gezeigt; vor ihrem Sturz war sie dort zu einer Top-Ten-Klassierung unterwegs gewesen.

Gesamtklassement

1. Anja Pärson Sd Salomon 2:27,14 2. Nicole Hosp Ö Völkl 2:28,56 1,42 3. Denise Karbon It Salomon 2:28,65 1,51 4. Anna Ottosson Sd Dynastar 2:28,77 1,63 5. Elisabeth Görgl Ö Völkl 2:28,80 1,66 6. Alexandra Meissnitzer Ö Völkl 2:28,96 1,82 7. Maria Rienda Contreras Sp Rossignol 2:29,04 1,90 8. Martina Ertl De Rossignol 2:29,05 1,91 9. Sarah Schleper USA Rossignol 2:29,28 2,14 10. Marlies Oester Sz Nordica 2:29,45 2,31

11. Allison Forsyth (Ka), Rossignol, 2,39 zurück. 12. Manuela Mölgg (It), Fischer, 2,50. 13. Carole Montillet (Fr), Rossignol, 2,56. 14. Andrine Flemmen (No), Rossignol, 2,83. 15. Audrey Peltier (Fr), Rossignol, 2,92.

16. Sonja Nef (Sz), Völkl, 3,04. 17. Lilian Kummer (Sz), Völkl, 3,10. 18. Geneviève Simard (Ka), Rossignol, 3,21. 19. Daniela Merighetti (It), Salomon, 3,22. 20. Christel Pascal (Fr), Salomon, 3,23. 21. Nadia Styger (Sz), Salomon, 3,26. 22. Tanja Poutiainen (Fi), Rossignol, 3,30. 23. Britt Janyk (Ka), Salomon, 3,38. 24. Brigitte Obermoser (Ö), Blizzard, 3,52. 25. Barbara Kleon (It), Dynastar, 3,55. 26. Michaela Dorfmeister (Ö), Blizzard, 3,75. 27. Silvia Berger (Ö), Fischer, 3,92. 28. Julia Mancuso (USA), USA, 4,13. 29. Kirsten Clark (USA), Fischer, und Tina Maze (Sln), Rossignol, 4,24.

FIS-Audi-Weltcup

Riesenslalom und Gesamtwertung (nach 2 Rennen)

1. Anja Pärson (Sd) 180. 2. Martina Ertl (De) 132. 3. Maria Jose Rienda Contreras (Sp) 96. 4. Denise Karbon (It) 84. 5. Nicole Hosp (Ö) 80. 6. Alexandra Meissnitzer (Ö) und Anna Ottosson (Sd) 72. 8. Elisabeth Görgl (Ö) und Sarah Schleper (USA) 65. 10. Marlies Oester (Sz) 55.

Ferner 13. Sonja Nef 41. 25. Fränzi Aufdenblatten und Lilian Kummer 14. 28. Nadia Styger 10.

Nationenwertung

1. Österreich 918 (Frauen 266+Männer 652). 2. Italien 483 (216+267). 3. Frankreich 377 (71+306). 4. Schweden 361 (252+109). 5. USA 347 (81+266). 6. Schweiz 280 (134+146). 7. Finnland 234 (54+180). 8. Norwegen 157 (29+128). 9. Deutschland 132 (132+0). 10. Spanien 96 (96+0). 11. Slowenien 78 (52+26). 12. Kanada 48 (45+3). 13. Kroatien 31 (0+31). 14. Japan 22 (0+22). 15. England 6 (6+0).

(von David Bernold, Park City/Si)

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