Ski alpin: Weltmeister Sonja Nef logische Schweizer Meisterin

Nachdem sich Sonja Nef im ersten Durchgang mit einem Vorsprung von «nur» 0,33 Sekunden begnügt hatte, schaltete sie im zweiten Lauf einen Gang hinauf und distanzierte ihre Rivalinnen um eine bis zwei Sekunden. «Ich wollte nicht ausgerechnet bei den Schweizer Meisterschaften die erste Niederlage beziehen», meinte die nunmehr vierfache Schweizer Meisterin (3 x Riesen, 1 x Slalom).

Vor dem Riesenslalom hatte Sonja Nef wie alle andern 120 Konkurrentinnen die weiche Piste zu Fuss durchgetreten, damit das Rennen überhaupt möglich wurde. Wegen eines Warmwettereinbruchs mit Temperaturen bis zu 20 Grad musste der Start um zweieinhalb Stunden verschoben werden. «Vor solchen Rennen habe ich immer etwas Angst», sagte Nef, «man ist vielleicht nicht mehr 100prozentig konzentriert, und dann ist schnell etwas passiert.» Aber auch mit 90 Prozent war die Weltmeisterin ihrer Konkurrenz klar überlegen.

«Ich hoffe, diese Form bis zum nächsten Winter 'einfrieren' zu können», sagte Nef, die am Sonntag nach dem Slalom zwei Wochen in den Indischen Ozean in die Ferien fährt und die Ski für dreieinhalb Monate in den Keller stellt. «Ein solche Pause hat sich im letzten Jahr bewährt. Für mich ist dies die härteste Zeit, da tägliches Konditionstraining auf dem Programm steht. Danach bin ich wieder richtig hungrig aufs Skifahren.» Ihre geschlagenen Rivalinnen anerkannten Sonjas Überlegenheit neidlos an. «Sie ist halt die Leaderin», fand Corinne Rey-Bellet. Und Europacup-Seriensiegerin Lilian Kummer meinte: «Eine Medaille war mein Ziel -- ein 4. oder 5. Platz hätte mich schon sehr geärgert.»

Trotz der schwierigen Bedingungen setzten sich einige Nachwuchsfahrerinnen in Szene. So belegte die 17-jährige Tanya Bühler aus Engelberg mit der Startnummer 24 den 8. Platz, und die 19-jährige Sandra Gini aus Bivio wurde Elfte. Nicht ganz nach Wunsch lief es der Junioren-Weltmeisterin Fränzi Aufdenblatten, die sich mit dem 9. Rang begnügen musste.

(kil/sda)