Skiverband: Mudry krebste zurück

Philippe Chevalier spricht von einer Verleumdungskampagne: "Dadurch wäre es mir nicht möglich gewesen, konstruktiv mit der Frauen-Mannschaft zu arbeiten. Die notwendigen Reformen, die ich hätte durchführen wollen, wären von gewissen Medien jedes Mal kritisiert worden." Deshalb sei er zum Entschluss gekommen, auf den Posten zu verzichten. Einige Medienkritiken seien ausgesprochen bösartig gewesen und hätten jeglicher Grundlage entbehrt. Er behalte sich rechtliche Schritte vor.

Er bedaure den Entscheid von Philippe Chevalier, sagt Swiss-Ski-Direktor Jean-Daniel Mudry, aber er verstehe und akzeptiere ihn. Deshalb hätte er Angelo Maina, der ursprünglich an Stelle von Chevalier als Ausbildungschef vorgesehen war, die Rochade vorgeschlagen. Maina wird neuer Frauen-Chef, Chevalier bleibt Ausbildungschef.

Der 40-jährige Angelo Maina aus Lugano war schon einmal während drei Jahren (von 1993 bis 1996 in der Aera Vreni Schneider) Cheftrainer der Frauen und trat dann aus privaten Gründen zurück. Zuvor war er während sieben Jahren im Europacup, danach als Weltcup-Disziplinenchef der Technikerinnen tätig. Nach seinem Abschied aus der Skizene, der rundum bedauert wurde, arbeitete er als Sportdirektor beim FC Lugano.

Wie der gegenwärtige Nationalcoach Enzo Trossero, der vom Lugano-Financier Pietro Belardelli schon nach wenigen Wochen entlassen wurde, war auch Maina ein Opfer des dubiosen Italieners, der später auch noch beim FC Aarau seine Hände im Spiel hatte. Entnervt reichte Maina ein halbes Jahr nach der Entlassung Trosseros die Demission ein. Seither widmete er sich der Jugend+Sport-Ausbildung im Tessin und bildete sich im Bereich Informatik weiter.

Zum vorausgegangenen Wirbel im Swiss-Ski und auch zum nicht zustande gekommenen Engagement als Chef Leistungssport, wo ihm Harry Sonderegger vorgezogen wurde, möchte Maina nicht Stellung nehmen: "Dazu will ich mich nicht äussern und die Diskussionen nicht weiter schüren. Ich bin fünf Jahre aus dem Skisport weg gewesen und freue mich auf eine Rückkehr. Ich bin voll motiviert und versuche, aus der Situation das Beste herauszuholen."

(klei/sda)