Keine Prognose möglich

Vorzeitiges Saisonende für Beat Feuz

publiziert: Mittwoch, 21. Nov 2012 / 20:41 Uhr
Der 25-jährige Emmentaler reiste nach Österreich an, verzichtete danach aber kurzfristig auf einen Einsatz. (Archivbild)
Der 25-jährige Emmentaler reiste nach Österreich an, verzichtete danach aber kurzfristig auf einen Einsatz. (Archivbild)

Die Saison 2012/13 ist für Beat Feuz beendet, bevor sie für ihn überhaupt begonnen hat. Statt auf der Skipiste zum Speed-Auftakt in Lake Louise befindet sich der Gesamtweltcup-Zweite des letzten Winters wegen einer Entzündung im linken Knie seit drei Wochen im Spital.

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«Im Moment ist es nicht möglich eine Prognose abzugeben, wann Beat das Spital verlassen kann. Geschweige denn, wann er wieder auf den Ski steht», so Lorenz Liechti Torre, Leiter Kommunikation von Swiss-Ski. Feuz, der selber derzeit keine Interviews gibt, entschloss sich deshalb nach Absprache mit den Ärzten, seine Saison bereits jetzt zu beenden.

Der Ausfall von Feuz trifft das Schweizer Team hart. Cheftrainer Osi Inglin ist sich dessen bewusst: «Nun wird es natürlich zur riesigen, sportlichen Herausforderung, die vielen Siege, Podestplätze und Punkte, die der zurückgetretene Didier Cuche und Beat Feuz letzten Winter eingefahren haben, einigermassen aufzufangen. Die Lücken sind kaum zu schliessen.»

Noch vor einem Monat hatte sich Feuz trotz stark reduzierter Vorbereitung noch grosse Hoffnungen gemacht, plangemäss mit dem Riesenslalom in Sölden in den Winter steigen zu können. Der 25-jährige Emmentaler reiste nach Österreich an, verzichtete danach aber am 28. Oktober kurzfristig auf einen Einsatz. Nun ist Feuz seit fast drei Wochen in Bern hospitalisiert - zuerst im Salem-Spital, seit vergangenem Wochenende im Inselspital. «Die Verlegung wurde unumgänglich, weil die Situation so komplex geworden war. Im Inselspital sind alle Spezialisten vorhanden, die Beat benötigt», sagt Liechti Torre. In Feuz' Fall wurden Spezialisten aus den Disziplinen Orthopädie, Hämatologie, Infektiologie, Gefässchirurgie, Radiologie und interventionelle Radiologie zugezogen.

Feuz' drei Probleme

Gemäss Dr. Matthias Zumstein, dem seit der Verlegung ins Inselspital zuständigen Arzt, hat Feuz drei Probleme. «Erstens handelt es sich um diese Entzündung, bei welcher wir nicht genau wissen, ob es eine Infektion war oder eine starke Reaktion auf den Bluterguss», so Dr. Zumstein. Der Leitende Arzt Universitätsklinik für Orthopädie am Inselspital Bern führt als weitere Punkte die sogenannten «Micro-Aneurysmen (Gefässerweiterungen - Red.) an, die mit einem Katheter von der Leiste aus mittels Mikrospiralen verschlossen werden konnten. Zudem hat Beat Feuz eine leichte Blutungsneigung.»

Deshalb habe der Patient auch 'Blutplättli' zugeführt bekommen, sagt Zumstein. Der Patient befinde sich in einem stabilen Zustand. «Die Entzündungswerte gehen runter, das ist positiv.» Es gelte aber, so der zuständige Arzt, abzuwarten und «Schritt für Schritt zu nehmen. In der Skisprache würde ich sagen, dass Beat Feuz eine gute Zwischenzeit hat, aber es ist noch ein weiter Weg ins Ziel.»

Angesprochen darauf, ob diese neuerliche Verletzung im linken Knie im schlimmsten Fall gleichbedeutend mit dem Karriereende für Beat Feuz sein kann, sagt Dr. Zumstein: «Die Hoffnung ist gross, dass Beat Feuz wieder wird Rennen fahren können. Er hat in der Vergangenheit schon bewiesen, dass er den nötigen Willen dazu hat. Doch versprechen kann man es zum jetzigen Zeitpunkt aus ärztlicher Sicht nicht.»

Lange Liste an Verletzungen

Feuz hatte in seiner Karriere immer wieder mit (Knie-)Verletzungen zu kämpfen, die er oftmals kurz vor Saisonbeginn erlitt. Ende November 2003 brach er sich beim Riesenslalom-Training in Davos die Kniescheibe. Gerade das linke Knie von Feuz gilt schon seit längerem als seine «Schwachstelle»: Ende September 2007 riss er sich im Abfahrtstraining in Zermatt ohne zu stürzen das vordere Kreuzband, dazu wurde auch der Innenmeniskus am linken Knie beschädigt. Feuz verpasste daraufhin die gesamte Saison. Das gleiche Pech ereilte ihn ein Jahr später erneut. Im Abschlusstraining zur Abfahrt von Lake Louise zog sich der Berner einen Korbhenkelriss am Innenmeniskus am linken Knie zu, wodurch er auch den Weltcup-Winter 2008/09 vorzeitig abhaken musste.

Danach blieb Feuz während zwei Jahren von Verletzungen verschont. Zwar musste er sich Ende November 2010 nach der Weltcup-Abfahrt in Lake Louise (18. Platz) einer Arthroskopie am linken Knie unterziehen. Doch der Berner bestritt schon im Januar wieder Rennen und im März gelang ihm mit dem ersten Sieg (in der Abfahrt von Kvitfjell (No) der endgültige Durchbruch auf höchster Stufe. Im letzten Winter kämpfte er bis zuletzt gegen den späteren Sieger Marcel Hirscher (Ö) um die grosse Kristallkugel. Dies obwohl er in der zweiten Saisonhälfte oft nur mit Schmerzmitteln fahren konnte, da ihm das (linke) Knie erneut weh tat.

Fischöl-Injektionen im Herbst

Feuz, der letzte Saison vier Rennen gewann und insgesamt 13-mal auf dem Podest stand, hatte sich erst nach dem Weltcup-Finale in Schladming im linken Knie einen Knochenabriss fixieren lassen. «So weit ich das beurteilen kann, gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen seinen jetzigen Problemen und denjenigen im letzten Winter», so Dr. Matthias Zumstein. Restbeschwerden der Operation im Frühling verhinderten im Juli allerdings den plangemässen Einstieg mit dem Skitraining. Im Trainingslager in Ushuaia (Arg) schliesslich verletzte sich der Emmentaler gleich nochmals an seinem Problemgelenk. Ein Knorpel- und Meniskusschaden wurde diagnostiziert. Danach suchte Feuz Hilfe bei Dr. Rolf Hohmeister in Bad Ragaz, der mit seinen sogenannten Fischöl-Injektionen in der Vergangenheit bei Sonja Nef gute Dienste hatte leisten können. Feuz' Knie allerdings scheint gerade diese Therapie nicht vertragen zu haben.

(knob/Si)

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