Ski alpin

Ligetys zweiter Gold-Streich

publiziert: Montag, 11. Feb 2013 / 19:25 Uhr / aktualisiert: Montag, 11. Feb 2013 / 21:30 Uhr
Ted Ligety.
Ted Ligety.

Ted Ligety ist in Schladming schon vor dem Riesenslalom Doppel-Weltmeister. Der Amerikaner gewinnt nach dem Super-G auch die Super-Kombination. Sandro Viletta verpasst als Fünfter Bronze um 25 Hundertstel.

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In "Sichtweite" zu einer Medaille waren auch Silvan Zurbriggen als Siebenter und Carlo Janka als Achter. Die beiden waren in der Schlusswertung 4 respektive 27 Hundertstel langsamer als Viletta. Der Engadiner zeigte primär im Slalom eine Leistung, die ihm wohl nur wenige zugetraut hatten. Als Drittbester war Viletta sogar noch einen Hauch schneller als der Kroate Ivica Kostelic, der vor dem Österreicher Romed Baumann Silber gewann.

Vilettas "Überholmanöver"

Für mehr Aufsehen hatte Viletta gleichwohl in der Abfahrt gesorgt - unfreiwillig allerdings. Wenige Sekunden nach dem Start sah er sich mit einer heiklen Situation konfrontiert. Ein Pistenarbeiter hatte sich just in jenem Moment auf die Strecke begeben, als der Engadiner herangebraust kam. Viletta setzte zum "Überholen" an und die Fahrt fort. Als gefährlich stufte er den Zwischenfall nicht ein. Eher ärgerte er sich, dass ihm das Ganze die Bronzemedaille gekostet haben könnte. "Wenn das so wäre, wäre das natürlich sehr schade. Ich musste leicht korrigieren. Ich hoffe, dass ich da nicht die entscheidende Zeit eingebüsst habe." Viletta hätte das Recht gehabt, abzuschwingen und nochmals zu starten. "Darauf habe ich verzichtet, weil ich die erste Kurve so gut wie nie in den letzten Tagen gefahren bin."

Im Gegensatz zu Viletta wissen Janka und Zurbriggen mit Bestimmtheit, dass sie sich in der Abfahrt um den möglichen Medaillengewinn gebracht haben. Janka war im ersten Wettkampfteil nach eigener Einschätzung eine Sekunde zu langsam, um ernsthaft in den Kampf um die Podestränge eingreifen zu können. Zurbriggen war bis weit in den untersten Streckenabschnitt hinein auf Kurs gelegen, um sich in eine komfortablere Ausgangslage für den einen Slalom-Durchgang zu bringen. Ein Schlag auf die Ski liess ihn aber vom guten Weg abkommen und den Rückstand anwachsen.

Die Unebenheit in der Piste habe er nicht gesehen. "Doch das soll keine Ausrede sein. Die Leistung in der Abfahrt war einfach zu wenig gut." Zurbriggen sprach nach Ende des Wettkampfs von einer grossen Enttäuschung, gewinnt seinem Abschneiden in Schladming aber auch Positives ab. Für den Rest der Saison könne er "ein paar gute Sachen mitnehmen". Als gut taxierte Zurbriggen auch seine Leistung im Slalom - obwohl seine Vorbereitung ungewollt kurz gewesen war. Das Training war bereits nach zehn Toren zu Ende gewesen, nachdem der eine Ski Defekt erlitten hatte.

Überlegener Ligety

1,15 Sekunden Vorsprung! Ligety gewann mit einer Dominanz, die an seine Gala-Vorstellungen bei den vier Siegen in diesem Winter im Riesenslalom erinnerten. Die Basis zum Erfolg hatte er mit einem starken Auftritt in der Abfahrt gelegt, und auf dem eisigen, steilen Slalom-Hang fand er die ideale Mischung aus Risiko und taktischem Kalkül.

Ligety darf sich nun dreifacher Weltmeister nennen. Seine erste Goldene hat er vor zwei Jahren in Garmisch-Partenkirchen in seiner Paradedisziplin geholt. Einen Titel in der Kombination hat er auch schon in seinem Palmarès stehen. Bei den Olympischen Spielen 2006 in Sestriere hatte er den nach ursprünglichem Modus mit Abfahrt und zwei Slalom-Läufen ausgetragenen Wettkampf für sich entschieden.

Kostelic' Warten, Baumanns Erlösung

Kostelic, im Weltcup der "Mister Kombination" schlechthin, muss weiterhin auf seinen ersten grossen Titel in dieser Sparte warten, kann mit Silber aber "sehr gut leben". Nach der Abfahrt konnte der Kroate noch guter Dinge sein, doch ausgerechnet im Slalom passte nicht viel zusammen. "Das war schlecht. Ich bin nie in den Rhythmus gekommen."

Baumann, der sich mit Bestzeit in der Abfahrt eine optimale Basis erarbeitet hatte, bescherte Österreichs Männerteam endlich die längst erwartete erste Medaille an dieser WM. Der Tiroler spielte dabei den Part, der eigentlich für Benjamin Raich vorgesehen war. Der Pitztaler, der in der Abfahrt eine für seine Verhältnisse ausgezeichnete Vorstellung geboten hatte, schied im Slalom wie der Norweger Aksel Lund Svindal, der Kombinations-Weltmeister von 2009 und 2011, nach einem Einfädler aus.

Zwischen Viletta und Zurbriggen reihte sich im Schlussklassement Alexis Pinturault ein. Der Franzose, der nach seinem Sieg in Wengen und Platz 2 in Kitzbühel zum engsten Favoritenkreis gehört hatte, vermochte den grossen Rückstand aus der Abfahrt auch mit klarer Bestzeit im Slalom nicht mehr wettzumachen.Ligety überraschte zunächst als Sechster in der Abfahrt, ehe er auch im Slalom einen sauberen Lauf zeigte. Er verwies den kroatischen Routinier Ivica Kostelic (1,15 zurück) und den österreichischen Halbzeit-Leader Romed Baumann (1,17) auf die weiteren Podestplätze.

Resultate:
Schladming (Ö). WM. Super-Kombination der Männer. Schlussklassement: 1. Ted Ligety (USA) 2:56,96. 2. Ivica Kostelic (Kro) 1,15 zurück. 3. Romed Baumann (Ö) 1,17. 4. Andreas Romar (Fi) 1,34. 5. Sandro Viletta (Sz) 1,42. 6. Alexis Pinturault (Fr) 1,45. 7. Silvan Zurbriggen (Sz) 1,46. 8. Carlo Janka (Sz) 1,69. 9. Dominik Paris (It) 1,92. 10. Matthias Mayer (Ö) 2,41. Ferner: 25. Marc Berthod (Sz) 16,29 (zurückgestiegen im Slalom).

Ausgeschieden im Slalom: Benjamin Raich (Ö), Adrien Théaux (Fr), Christof Innerhofer (It), Aksel Lund Svindal (No).

(fest/Si)

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